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Börsen-Zeitung: Der Citigroup-Schock

Archivmeldung vom 06.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Eingeständnis der Citigroup war ein Schock. Dass nach zusätzlichen Abschreibungen infolge der Subprime-Krise von 11 Mrd. Dollar Bankchef Charles Prince abtritt, gerät da fast schon zur Marginalie. Für den Markt ist die Ahnung nun zur Gewissheit geworden: Die Subprime-Krise dauert an und die Banken werden weiteren Tribut zollen müssen.

Die Citigroup, größte Bank der USA, hat im dritten Quartal bereits 6,5 Mrd. Dollar abgeschrieben. Nun kommen weitere 8 Mrd. bis 11 Mrd. Dollar hinzu. Auch bei anderen US-Häusern wird vermutet, dass die bislang vorgenommenen Wertberichtigungen nicht ausreichen.

Allen voran Merrill Lynch, wo die US-Börsenaufsicht SEC mittlerweile prüft, ob die Quartalszahlen durch Transaktionen zur Verlustverschleierung "geschönt" wurden. Angesichts von Abschreibungen über 8,4 Mrd. Dollar kann von "geschönt" wohl kaum die Rede sein. Denn die Korrekturen fielen um 4Mrd. Dollar höher aus, als Anfang Oktober prognostiziert worden war. Merrill-Chef Stanley O'Neal musste nach dem Debakel den Chefsessel räumen. Der Markt befürchtet weitere 10 Mrd. Dollar an Abschreibungen bei Merrill.

Dass die Citigroup innerhalb von drei Wochen zusätzlichen Korrekturbedarf von bis zu 11 Mrd. Dollar hat, belegt die zu positive Darstellung im Quartalsbericht. Ob nun alles offengelegt wurde, kann bezweifelt werden. Denn die Bank ist mit 100 Mrd. Dollar bei strukturierten Anlagevehikeln engagiert.

Für Unsicherheit sorgt der hohe Bestand an Finanzaktiva in den Büchern der Banken, für die es keine Marktpreise gibt. Die Bewertung erfolgt über Modelle, die auf Annahmen basieren und somit Spielräume ermöglichen. Die Credit Suisse wies den Bestand der sogenannten "level 3 assets" mit 41 Mrd. Euro aus. Bei Morgan Stanley sollen es 90 Mrd. und bei Goldman Sachs 72 Mrd. Dollar sein.

Für die Deutsche Bank schätzt Merrill-Lynch-Analyst Stuart Graham den Bestand auf 80 Mrd. Euro. Bislang geht Deutschlands größte Bank davon aus, dass nach den im dritten Quartal vorgenommenen Abschreibungen von 2,2 Mrd. Euro keine weiteren Rückschläge durch Korrekturen drohen.

Doch der Citigroup-Schock hat die Subprime-Krise verschärft. Negative Auswirkungen auf die Kreditmärkte machen alle Banken verwundbar.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung

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