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WAZ: Die Scham verloren

Archivmeldung vom 16.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So manchem Haushalt in Deutschland steht ein unangenehmes Wochenende bevor. Die Nachricht, dass Staatsanwälte über 1000 Steuerhinterzieher verfolgen, dass gar 900 Durchsuchungsbefehle vorliegen, wird wohl in vielen Villen für unruhigen Schlaf sorgen: Steh ich etwa auch auf dieser Liste?, mag man sich seit gestern fragen.

Und wenn's jetzt um sieben in der Frühe schellt, können sich die Reichen und Schönen im Land nicht sicher sein, dass es der Milchmann ist oder die Putzfrau.

Klammheimliche Freude mag einen da beschleichen, dass es jetzt endlich mal denen da oben an den Kragen geht. Wer brav seine Steuern zahlt und wer jeden Euro umdrehen muss, empfindet zu Recht Genugtuung darüber, dass Steuerbetrüger zumindest ins Schwitzen geraten.

Doch wenn dann tatsächlich viele namhafte Vertreter der so genannten Elite im Steuerskandal versinken, wird die heimliche Freude bald in kaltes Grauen umschlagen: Wie kann es sein, dass die, die führen wollen, sich derart asozial verhalten? Wann und warum ist ihre Scham verloren gegangen? Respekt verschwindet und Verachtung wächst. Nicht gut für das, was ein Gemeinwesen sein soll.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Lutz Heuken)

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