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BERLINER MORGENPOST: Neue Köpfe braucht das Land

Archivmeldung vom 03.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Den Ruf, bei gesellschaftlichen Fragen immer ein Stück weiter zu sein als Deutschland, hat Schweden ja nicht ganz umsonst. Der neueste Beweis dafür: Der Sechs-Stunden-Tag, mit dem dort immer mehr Firmen und öffentliche Einrichtungen experimentieren - mit Erfolg, wie sich zeigt.

Währenddessen erklären in Deutschland Arbeitgeber, dass eine zeitweise Arbeitszeitreduzierung - wie sie die IG Metall gerade in Tarifverhandlungen fordert - völlig indiskutabel sei und niemals leistbar. Dabei ist die Frage nicht, ob wir weniger arbeiten, sondern wann.

Der Branchenverband Bitkom prognostiziert, dass in den nächsten 20 Jahren die Hälfte aller derzeit existierenden Berufsbilder wegfallen werden, weil die Digitalisierung sie überflüssig macht. 3,4 Millionen Stellen werden laut Bitkom schon in den nächsten fünf Jahren wegfallen. Zugespitzt heißt das: Computer nehmen uns die Arbeit weg. Und das ist eine gute Nachricht. Denn wer weniger arbeitet, hat mehr Zeit für anderes, Familie zum Beispiel.

Weniger Arbeit für alle bedeutet allerdings nicht nur mehr Freizeit, sondern auch weniger Jobs. Nicht alle, deren Stelle "wegdigitalisiert" wird, werden eine der Positionen bekommen, die auf anderen Feldern entstehen. Vollbeschäftigung und Lohnarbeit für alle sind künftig keine Option mehr.

Wenn wir nicht wollen, dass ganze Gesellschaftsschichten in prekäre Verhältnisse abrutschen, müssen wir uns deshalb jetzt Gedanken darüber machen, wie wir in Zukunft leben wollen. Ideen, wie der Wandel gestaltet werden könnte, gibt es einige, von eher vorsichtigen Reformplänen bis zu radikalen Ansätzen.

Doch um sie umzusetzen, brauchen wir Menschen an der Spitze des Landes, die sich Gedanken machen über mehr als nur die nächsten vier Jahre. Ob das aktuelle politische Spitzenpersonal dazu in der Lage ist, darf bezweifelt werden.

Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots) von Theresa Martus

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