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Ist das einfache Auswandern vorbei?

Archivmeldung vom 17.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Aufgrund sich permanent ausweitender Krisen stieg in den letzten Jahren die Anzahl der Menschen, die es weg aus Deutschland zog, rapide an. Tansania mit der dazugehörigen Insel Sansibar wurde wegen der gegensätzlichen Handhabung weltweit praktizierter Corona-Maßnahmen zunehmend zu einem Hotspot für Corona-Flüchtlinge und Auswanderungswillige. Viele gingen ins absolute Risiko: verkauften ihre Habseligkeiten, gaben Beruf und Heimat auf und wagten den Sprung ins kalte Wasser Afrika – in eine fremde Kultur, in eine unbekannte Sprache sowie in ein gänzlich anderes System. Im Frühjahr 2021 starb jedoch der coronakritische Präsident John Magufuli unter ungeklärten Umständen, woraufhin sich auch die politische Haltung des Staates zu Corona änderte.

Wie ist es den Auswanderern ergangen? Haben sie in der Ferne ein neues Zuhause gefunden? Oder gestaltete sich der Schritt doch deutlich schwieriger als gedacht, sodass sie sogar ihre Zelte wieder abbrechen mussten? Dieser Bericht gibt einen ehrlichen Eindruck über das Auswandern nach Tansania und lässt aus Deutschland Abgewanderte vor Ort zu Wort kommen und sie über ihre Beweggründe, Vorstellungen und Erfahrungen berichten.

*Hinweis vorab: Zum Schutz der Menschen, die bereit waren, sich in diesem Artikel zu äußern, wurden von allen Beteiligten die Namen geändert.

„Ich hatte nicht vor auszuwandern“, antwortet Klemens – Vertriebsleiter aus Norddeutschland und bis vor kurzem im Norden Tansanias – auf die Frage, was seine Beweggründe waren, Deutschland zu verlassen. Seines Erachtens sei es kindlich naiv, in ein Land auswandern zu wollen, das man nicht kenne. „Meine Planung war, für ein Jahr Urlaub zu machen, weit weg von Deutschland. Ob Impfplichtdebatte oder der beginnende Krieg in der Ukraine: Diese politische Entwicklung, mit unmittelbaren potenziellen Gefahren für Leib und Leben, hat mich in Deutschland schwer depressiv gemacht.“

Die Entscheidung, ein Jahr nach Tansania zu gehen, sei eher Zufall gewesen. „Es war weit weg, friedlich und englischsprachig.“ Er wollte ausspannen, sich, um unabhängig zu sein, ein Motorrad kaufen und ein neues Land mit einer vollkommen fremden Kultur kennenlernen. „Vorstellen konnte ich mir, irgendwo ein halbes Jahr kostenlos mitzuarbeiten. Insgesamt war ich offen für alle Entwicklungen, hatte alles aber als ‚Urlaub‘ für ein Jahr geplant.“ Im Vorfeld suchte er auch Kontakt zu anderen Deutschen, die aus ähnlichen Gründen nach Tansania gekommen waren. Jedoch werde häufig ein „geschöntes Bild vom ‚Auswandern nach Tansania‘ in den Social-Media-Kanälen verbreitet“, so sei heute seine Sichtweise.

Für Katharina – Künstlerin aus dem Ruhrgebiet – sei die „Enge und Borniertheit der deutschen Mentalität“ nur noch schwer zu ertragen gewesen. „Als dann im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine eskalierte, begann ich aktiv an einem Fluchtplan zu stricken, da ich große Angst hatte – und noch immer habe –, dass sich dieser Krieg auf den Rest Europas ausweiten könnte. Ich besorgte mir ‚für alle Fälle‘ ein Visum für Sansibar, um im Notfall schnell fliehen zu können.“ Ende April 2022 habe sie sich dann plötzlich eine neue Arbeit sowie eine neue Wohnung suchen müssen und reiste daraufhin kurzerhand aus. Sansibar kannte sie bereits aus einem früheren Urlaub und habe sich damals in diese „exotische, überirdisch schöne Trauminsel schlicht und einfach verliebt“.[...weiterlesen]


Quelle: apolut von Paul Soldan

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