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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Polen

Archivmeldung vom 30.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei allem gebotenen Respekt vor demokratisch frei gewählten Staatsführern: Das Gebaren der Kaczynski-Zwillinge trägt zunehmend die unwürdigen Züge einer Hintertreppennummer. Doch die beiden Krawallbrüder pflegen offenbar genau die Denkungsart, der sie in ihren öffentlichen Reden Ausdruck geben.

Insoweit müssten vor allem die Partner in der Europäischen Union den bockbeinigen Warschauer Herren spätestens seit dem Brüsseler EU-Gipfel eigentlich illusionslos gegenübertreten.
Eines aber fällt sehr deutlich auf: Während gerade auch hier bei uns in Deutschland schon bei dem geringsten Anlass und sogar bei wirklichen Nichtigkeiten sogleich eine angeblich heraufdrohende »Gefahr von rechts» finster beschworen wird, vermeiden Politik und Medien es auffällig angestrengt, nüchtern festzustellen, dass sich die amtierenden Staatsspitzen des EU-Mitgliedslandes Polen wie leibhaftige Rechtsextreme gebärden.
Mit voller Absicht bedienen die Kaczynkis Ressentiments und Vorurteile, die das glücklich wiedervereinte Europa ein für allemal der Vergangenheit hatte anheim geben wollen. Und perfiderweise knüpfen sie daran offenbar die Hoffnung, den übrigen 26 EU-Regierungen ausgerechnet über diesen Hebel weitestgehende Blockademöglichkeiten im EU-Ministerrat abzwingen zu können. Nach menschlichem Ermessen wird das nicht gelingen. Aber Europa kann sich schon einmal ausmalen, was der Gemeinschaft blühen könnte, wenn ein künftiges EU-Vollmitglied Türkei als nach Deutschland bevölkerungsstärkstes Land ähnliche Register ziehen würde. An Zerreißproben solchen Kalibers sind in der Menschheitsgeschichte auch schon viele der »Riesenreiche« zugrunde gegangen, die sich jeder Anfechtung, ob von innen oder außen, auf ewig gewachsen gewähnt hatten.
Üble Methode haben seit langem die Abirrungen polnischer Polit-Magazine: Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel in Nazi-Kluft und mit Hitler-Bärtchen neben der knalligen Titelzeile »EU-Faschismus greift an«; Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach, in einer SS-Uniform auf dem damaligen SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt reitend; undnun, direkt nach dem Brüsseler EU-Gipfeltreffen im Juni 2007, Angela Merkel barbusig, wiederum in einer Frontseiten-Fotomontage. Man sieht: Auch die Saat der Kaczynski-Brüder treibt dümmlichste Blüten.
Polen hätte den Kriegsschuldkomplex der Deutschen materiell noch viel stärker zu seinen Gunsten ausschlachten sollen - und: Polen könnte in der EU heute weit stärker auftrumpfen, wenn es im Zweiten Weltkrieg nicht so viele Opfer hätte bringen müssen, das sagt Ministerpräsident Jaroslaw Kczynski, und genauso meint er es. Nur »vergisst« er dabei geflissentlich: Polen wurde fast ein Drittel des gesamten früheren deutschen Reichsgebietes zugeschlagen. Und: Die »Umsiedlung« von 15 Millionen Deutschen ist und bleibt das mit Abstand größte Völkerrechtsverbrechen dieser Art in der Menschheitsgeschichte.

Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt

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