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Neue OZ: Vergebliche Hoffnungen

Archivmeldung vom 17.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hoffnungen, die nationale Bologna-Konferenz könnte neue Impulse für die Reform der Hochschulreform bringen, dürften vergeblich sein. Die Zeiten sind einfach zu schlecht: Steuereinnahmen brechen weg, Schulden wachsen. Nach Hessens Ministerpräsident Koch stimmen nun weitere Unions-Granden in den Chor derer ein, die die Gesamtausgaben von Bund und Ländern für Bildung und Forschung senken statt - wie geplant - auf zehn Prozent des Bruttosozialprodukts anheben wollen.

"Mehr Geld macht nicht automatisch klüger", argumentiert Sachsens Landesfürst Tillich. Und vergisst dabei, dass in anderen Staaten vergleichsweise deutlich mehr in die Bildung des Nachwuchses gesteckt wird als bei uns. Seine Haltung ist angesichts der Kassenlage zwar verständlich, aber inakzeptabel, da Bildung über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheidet.

Dass Ministerin Schavan das Zehn-Prozent-Ziel verteidigt und dabei Rückendeckung von Kanzlerin Merkel erhält, ist hingegen erfreulich. Doch was nützt das? Allein aus Berlin lässt sich das Finanzierungsproblem dieser föderalen Kernaufgabe nicht lösen. Das weiß auch Schavan. Kein Wunder also, dass die Bologna-Konferenz angesichts der kurzfristig kaum in Einklang zu bringenden Auffassungen in Bund und Ländern zum Pseudo-Treffen mutiert. Wie schon seit Monaten schiebt einer den Schwarzen Peter zum anderen. Am Ende haben ihn die Studierenden in der Hand. Alles andere wäre derzeit eine Überraschung. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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