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Die Leipziger Volkszeitung zu SPD/Linke/Beck

Archivmeldung vom 04.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Partei zeigt demonstrativ Geschlossenheit und überwiegend, aber nicht überwältigend, Solidarität mit ihrem körperlich und politisch erkrankten Vorsitzenden Kurt Beck. Das ist die Botschaft des SPD-Parteirates, mit der allerdings eines nicht aus der Welt geschafft werden kann: Im Umgang mit den Linksaußen bleibt die Sozialdemokratie gespalten.

Zu Becks schnellerer Genesung kann jetzt die Gewissheit beitragen, dass er als Parteivorsitzender fester im Sattel sitzt, als er selbst das noch am Wochenende vermuten konnte. Peer Steinbrück bekam nach seinen Attacken gegen Beck, so gut begründet sie auch sind, im Krisenrat den Zorn zu spüren, den man innerparteilich Königsmördern instinktiv entgegenbringt. Dem Krankenlager entstiegen, wird Beck jetzt wählerwirksam beweisen müssen, dass sein sozialistischer Kumpelkurs links mehr einbringt als er in der Mitte kostet. Geradezu absurd ist, dass Beck und seine Getreuen den Deutschen schon wieder ein neues Märchen aufbinden wollen, wenn sie versichern, nur in den Ländern, nicht aber im Bund sei die Links-Liaison möglich. Im eigenen Interesse sollte der selbsterfundene Macchiavelli aus der Pfalz seine Glaubwürdigkeit besser nicht in Serie auf dem Altar der Machtmöglichkeiten opfern. Denn innerparteilich ist er noch nicht völlig über den Berg. Manche Landesverbände verweigern ihm offen die Gefolgschaft, auch wenn die Basis mehrheitlich von linken Vereinigungswünschen angetrieben wird. Inhaltlich liegt die SPD schon lange viel näher bei den Linken als bei CDU, FDP oder Grünen. Weder in noch außerhalb der SPD sollten seine Gegner Becks Stehvermögen unterschätzen - und seine Fähigkeit, Krisen dickfällig auszusitzen. Der Aufstand gegen seinen provinziell-ungelenken Führungsstil ist vorerst niedergeschlagen, die Diskussion über seine Person wird aber zweifellos weitergehen - und über die Frage, ob er die Tauglichkeit zum Kanzlerkandidaten besitzt. Davon könnte einer profitieren, der wie Steinbrück Beck als Fehlbesetzung betrachtet, sich aber geschickt im Hintergrund der Revolte bedeckt hielt: Außenminister Frank Walter Steinmeier.

Quelle: Leipziger Volkszeitung (von Bernd Hilder)

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