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Neues Deutschland: zum Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung

Archivmeldung vom 20.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie kann ein Land sich als umweltpolitischer Vorreiter präsentieren, ohne jemandem wehzutun? Ganz einfach: Man lege ein Förderprogramm auf, von dem möglichst viele profitieren. Mit dem Aktionsplan Elektromobilität versucht sich die Große Koalition auf genau diese bequeme Weise als der Öko-Musterschüler zu präsentieren, der sie nicht ist.

Dabei ist gegen einen Wechsel der Autoantriebe auf Elektromotor und Akku nichts einzuwenden. Der Bundesverband Erneuerbare Energie verweist zu Recht darauf, dass die anvisierte eine Million Elektroautos locker mit Wind- und Sonnenstrom versorgt werden - und mit ihren Akkus zugleich deren Produktionsschwankungen puffern könnten. Allerdings gibt es auch Haken zuhauf: Mit den derzeit verfügbaren, preisgünstigen und sicheren Akkus ist die Reichweite so, dass Bus und Straßenbahn nicht selten effektiver wären. Zudem engagiert sich der RWE-Konzern nicht zufällig für Elektroautos: Hier lockt ein Markt für Kohlestrom. Und wenn die vermeintlich sauberen Elektroautos mit RWE-Strom laufen, dann kommen letztlich noch zwei Gramm mehr CO2 auf den gefahrenen Kilometer eines Elektro-Smart als auf den dieselgetriebenen Smart. Dennoch hat das Programm auch gute Seiten. So wird die Forschung an effizienten Energiespeichern stärker gefördert und die kommt auch einem Energieversorgungsnetz zugute, das sich ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen speist.

Quelle: Neues Deutschland

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