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Flucht aus dem Risiko

Archivmeldung vom 15.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Die Furcht vor einer Eskalation des Ukraine-Konflikts hat die Anleger zum Wochenauftakt in die Flucht gejagt: raus aus Risiko-Assets wie Aktien und in sichere Anlageformen wie Staatsanleihen, Schweizer Franken und Gold. Wie nervös die Stimmung an den Märkten ist, zeigt der Volatilitätsindex VStoxx, der ein Indikator für Investorenangst ist und um bis zu 38 Prozent anzog. Noch besteht zwar Hoffnung, dass der Worst Case, ein Krieg, vermieden werden kann, nachdem sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow für die Fortsetzung der Gespräche zur Beilegung des Konflikts ausgesprochen hat. Doch solange die Eskalation droht, bleibt den Investoren nichts anderes übrig, als das Risiko zu begrenzen.

Zum Jahreswechsel waren Marktexperten der Meinung, dass der Aktienmarkt 2022 unter stärker werdenden Schwankungen weiter zulegen werde und Korrekturen günstige Einstiegsgelegenheiten bringen würden, die getreu dem Motto "Buy the dip" genutzt werden sollten. Mittlerweile haben sich jedoch grundlegende Veränderungen eingestellt, die bis zu einer hoffentlich friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts eine vorsichtige Einstellung nahelegen. Denn nach dem geldpolitischen Schock, der angekündigten Beschleunigung des Ausstiegs der Industrieländer-Notenbanken aus ihren außergewöhnlichen Stützungsmaßnahmen, durch den die Anleiheverzinsungen deutlich gestiegen sind, droht den Aktienmärkten nun der nächste Schlag.

Anleger sollten sich auch eines anderen Mottos besinnen: "Never catch a falling knife." Denn kommt es zu einer Invasion in die Ukraine, wären die Konsequenzen gravierend. Um nur einige zu nennen: Die Energiepreise würden deutlich weiter anziehen, das Inflationsproblem würde sich dadurch zusätzlich verschärfen, die Wirtschaft würde schweren Schaden nehmen und möglicherweise in eine Rezession abgleiten. An den Aktienmärkten wäre ein heftiger Kurseinbruch die Folge.

Kompliziert wird die Situation der Marktteilnehmer dadurch, dass auch eine noch defensivere Ausrichtung so ihre Risiken birgt. Denn dass eine kriegerische Auseinandersetzung bevorsteht, ist alles andere als eine ausgemachte Sache - und rein rational betrachtet spricht wenig für eine Entscheidung zur Invasion. Gelingt eine Entspannung der Krise, würde das Pendel an den Aktienmärkten recht schnell und heftig wieder in die andere Richtung ausschlagen. Eine ausgeprägt defensive Positionierung wäre dann alles andere als vorteilhaft.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Christopher Kalbhenn

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