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Börsen-Zeitung: Drei, zwei, eins - meins

Archivmeldung vom 22.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Magie der großen Namen. Da teilt der Softwareentwickler Intershop mit, das Internetauktionshaus Ebay sei mit gut 26% ab sofort größter Aktionär bei den Thüringern - und schon springt der Aktienkurs in der Spitze um satte 15% hoch. Dabei hat sich für die Jenaer eigentlich so gut wie nichts geändert.

Denn das Akquisitionsziel, hinter dem Ebay seit Monaten her ist, heißt mitnichten Intershop, sondern GSI Commerce. Für diesen E-Commerce-Dienstleister hat der Auktionsbetreiber Ende März 2,4 Mrd. Dollar in bar locker gemacht, was einer Prämie von gut 50% entsprach.

Nach drei, zwei eins - meins kamen auch die 26,25% von Intershop, die sich GSI im vergangenen Jahr gesichert hatte, in den Besitz von Ebay. Der ehemalige High-flyer am Neuen Markt, der zu besten Zeiten bei sagenhaften 2105,37 Euro je Aktie notierte-womit die Thüringer Softwareschmiede mit dem ostdeutschen Nobelnamen Intershop an der Börse ähnlich schwer wog wie der westdeutsche Stahlkocher ThyssenKrupp - war in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Wichtige Kunden wie BMW, Bosch, Deutsche Telekom oder die australische Telekom Telstra konnten jedoch gehalten oder neu gewonnen werden. 2008 schrieben die Jenaer erstmals schwarze Zahlen - und seitdem sogar anhaltend.

Als GSI, ebenfalls ein Anbieter von Lösungen für den Internethandel, im April 2010 bei Intershop einstieg, jubelten Vorstand - "ein Meilenstein für Intershop" - und Aktionäre gleichermaßen, wie ein deutliches Kursplus zeigte. Wenige Monate später führte das rasche Aufstocken des GSI-Anteils auf gut ein Viertel des Grundkapitals zu erbitterten Diskussionen und Misstrauensbekundungen auf der Hauptversammlung. Die Kleinaktionäre fühlten sich ausgebootet - zumal GSI kurz darauf die bisherigen Aufsichtsräte aus dem Kontrollgremium drängte. Erst nach einer Internetkampagne gelang es dem Streubesitz, wenigstens einen der drei AR-Posten mit einem GSI-Unabhängigen zu besetzen. Der alte Großaktionär mag wichtig für Intershop gewesen und noch immer sein. Beim Freefloat ist er verhasst.

Doch jetzt ist Ebay am Drücker. Zu vermuten ist, dass der Internet-Riese nicht wirklich weiß, welche Internet-Zwerge sich an der Peripherie seines Universums tummeln. Mit GSI zusammen kann die Intershop-Software jedoch wirklich schlagkräftig werden - und damit auch für Ebay wichtig. Und was für diesen großen Namen gilt, sollte auch für andere Adressen gültig sein. Vielleicht kommt sie ja doch noch, die große Zukunft für Intershop.

Quelle: Börsen-Zeitung )ots)

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