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Flensburger Tageblatt: Der Nachgeschmack ist bitter

Archivmeldung vom 25.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da rettet die Nato die Rebellen im libyschen Misrata in letzter Minute vor einem Massaker, bombt ihnen anschließend den Weg frei nach Tripolis für den Sturz des Despoten und dann diese ernüchternde Nachricht: Das neue Regime erhebt das islamische Gesetz, die Scharia, zur Grundlage des gesamten Rechts im neuen Libyen. Und damit alle es verstehen, erklärt Mustafa Abdul Dschalil, der Vorsitzende des Übergangsrates, dass alle anderen Gesetze, die mit der Scharia nicht übereinstimmen, ungültig seien, mithin auch die Ehegesetze, so dass also jeder Mann in Libyen künftig vier Frauen haben dürfe.

Die Scharia ist kein Gesetz für freie Menschen. Auch in Tunesien und Ägypten haben die islamistischen Kräfte jetzt Oberwasser. Und keinen Zweifel gibt es, dass auch in Syrien, Jemen, Jordanien und am Golf die Islamisten ihr Gesetz dem Volk aufzwingen würden, wenn sie könnten. Die Arabellion ist in ihrer zweiten Phase. Nach dem klassischen Muster großer Revolutionen, wie etwa Frankreich oder Russland sie erlebten, kommt nach dem Sturz des feudalen oder diktatorischen Regimes die Despotie der reinen Lehre, nicht selten begleitet vom Terror. Es sei denn, die Ideologen passen sich, geleitet von pragmatischer Vernunft, der Wirklichkeit der Menschen an. Das wird noch abzuwarten sein in Nordafrika. Sicher aber ist: Für die Scharia sind die jungen Leute nicht auf die Straße gegangen, haben sie sich nicht verprügeln und foltern lassen. Sie wollten Freiheit, nicht das Zwangssystem der Scharia mit seinen Strafen der Verstümmelung, Steinigung und Versklavung der Frau.

Quelle: Flensburger Tageblatt (ots)

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