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Börsen-Zeitung: Zeitenwende erreicht Börsen

Archivmeldung vom 16.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So mancher Investor wird sich darüber ärgern, dass er sich im März nicht in Aktien der Börsenbetreiber engagiert hat. Denn die Titel, die seit 2007 nur durch schmerzhafte Kurseinbußen aufgefallen waren, haben sich wieder zu Outperformern gemausert.

Angetrieben wird die Bewegung nicht zuletzt durch die wieder anziehenden Handelsumsätze und die Hoffnung, dass die Krise in absehbarer Zeit überwunden werden kann und sich damit wieder ein normales Aktivitätsniveau einstellt.

Ein Blick auf die Einzeltitel zeigt jedoch noch eine andere, wesentlich interessantere Entwicklung. Vor allem die Aktien von Börsenbetreibern aus Schwellenländern rücken vor und ziehen in puncto Marktkapitalisierung an fast allen etablierten Marktbetreibern vorbei. Die Hong Kong Exchanges and Clearing ist mit einer Marktkapitalisierung von 17,3 Mrd. US-Dollar sogar bereits die zweitgrößte Börse der Welt hinter der Chicagoer Terminbörse CME Group. Ihr folgt auf Rang 4 hinter der Deutschen Börse (15,4 Mrd. Dollar) die brasilianische BM & F Bovespa mit 12 Mrd. Dollar. Im Vergleich dazu sieht die Nyse Euronext, immerhin die Betreiberin des mit Abstand größten Aktienmarkts der Welt, mit knapp 7,8 Mrd. Dollar blass aus. Geradezu respektlos wirkt, dass die Hongkonger Börse mehr als fünfmal so hoch bewertet wird wie der Marktbetreiber des ehemaligen Mutterlandes, die London Stock Exchange(LSE), die gerade noch etwas mehr als 3 Mrd. Dollar auf die Waagschale bringt.

Zu einem guten Teil ist dies auf strukturelle Faktoren zurückzuführen. Die Börsen der Schwellenländer sind breiter aufgestellt als die Nyse Euronext, die keinen eigenen Clearer hat, und die Londoner Börse, die weder mit Derivaten noch im Clearing-Bereich nennenswerte Erlöse generiert. Gerade der weitgehend auf das Aktiengeschäft beschränkten LSE setzen zudem die neuen Konkurrenten in Gestalt der alternativen Handelsplattformen zu, die allerdings auch der Nyse Euronext insbesondere im US-Handel bereits große Marktanteile entrissen haben.

Dagegen kennen die Börsen der Schwellenländer solche Konkurrenz nicht. Zudem haben sie deutlich bessere Wachstumsperspektiven. Die von Goldman Sachs mit dem Schlagwort "BRIC" beschriebene Zeitenwende der Weltwirtschaft hat nun auch die Börsenlandschaft erreicht.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Christopher Kalbhenn)

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