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WAZ: Die Pleite des Anstands

Archivmeldung vom 27.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jeder blamiert sich so gut er kann. Damit könnte man es bewenden lassen, wäre der Versuch des Ex-Chefs der PleiteBank Hypo Real Estate (HRE), seinen früheren Arbeitgeber auf die Gehaltsnachzahlung von 150 172,03 Euro zu verklagen, nicht weit mehr als eine selbstvergessene Instinktlosigkeit.

Mit 102 Milliarden Euro mussten die deutschen Steuerzahler ins Risiko gehen für das Desaster, das Georg Funke und Kollegen angerichtet haben. Mehr noch: Ein Kollaps der HRE gefährdet das gesamte deutsche Finanzsystem. Gewiss, Recht ist Recht, auch was Vertragsgestaltungen angeht. Man stelle sich dennoch nur einen Moment vor, was es für die Gesellschaft bedeutete, wenn ein derart gescheiterter Großverdiener 150 000 Euro mit Erfolg einklagt, wo gleichzeitig ein Arbeitgeber vor Gericht eine fristlose Kündigung wegen Diebstahls eines 1,30-Euro-Pfandbons nach 31 Jahren Betriebszugehörigkeit durchsetzt.

Diese üble Melange aus Gier und Verantwortungslosigkeit einzelner vergiftet den letzten Rest Zutrauen in die Marktwirtschaft. Es ist an der Zeit, dass die Anständigen auch mal den Mund aufmachen. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Thomas Wels)

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