WAZ: Angebot an die Taliban: Kleineres Übel
Archivmeldung vom 01.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist wohlfeil, empört auf das Angebot des afghanischen Präsidenten Hamit Karsai zu reagieren, der den radikalen Taliban jetzt Regierungsämter in Aussicht stellt. Soll man diese fanatischen Mörderbanden für ihren Terror etwa noch belohnen?
Im 
fernen Washington, aber auch an so manchem deutschen Schreibtisch 
lässt sich leicht Härte einfordern; die wahren Machtverhältnisse am 
Hindukusch aber zwingen immer dringender zu einer anderen Taktik.
 Seit nunmehr sechs Jahren versuchen die USA und ihre Verbündeten, 
die Taliban zu vernichten. Doch nach anfänglichen raschen Erfolgen 
des Westens erobern die Steinzeit-Islamisten längst das Land zurück. 
Die Regierung und die Alliierten herrschen eigentlich nur noch über 
die Städte. Ohne massive militärische Hilfe des Westens wäre das 
Karsai-Regime längst gescheitert. 
Der vorgebliche Versuch der USA, Afghanistan zu einer 
Musterdemokratie in der Region aufzubauen, ist erst einmal 
gescheitert. Wenn es gelingt, gemäßigtere Taliban in einen 
Friedens-Prozess einzubinden, wäre es gegenüber einem fortwährenden 
blutigen Bürgerkrieg wohl das kleinere Übel.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung 

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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