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Lausitzer Rundschau: Die Kriminalität in Deutschland geht zurück

Archivmeldung vom 16.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So erfreulich die neuesten Entwicklungen im Bereich einiger Delikte auch sind, wahr bleibt: Kriminalität lässt sich nicht allein durch Daten messen. Wer Opfer geworden ist, dem nutzen die statistischen Trends nämlich wenig. Die Angst, die die Täter den Betroffenen in die Psyche gebrannt haben, werden viele so schnell nicht mehr los.

Deshalb ist es bei all den Erfolgsmeldungen des Bundesinnenministers wichtig daran zu erinnern, dass hinter jeder statistischen Kennziffer immer auch Opfer stehen. Schäubles Daten sind ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Sicher, die Zahl der Straftaten insgesamt ist in Deutschland gesunken, Polizei und Ermittlungsbehörden setzen bei der Aufklärung ihre beachtlichen Erfolge fort. Der Vorwurf, die Sicherheit in Deutschland werde zu einem großen Teil kaputt gespart, hat Wirkung gezeigt. Bund und Länder haben deshalb gegengesteuert, mit neuer Technik, mit neuen Strukturen und Kompetenzen, aber leider eben nicht mit neuem Personal. Das subjektive Sicherheitsempfinden vieler Bürger spiegelt die Statistik darum nicht wider. Und das hat sich eher verschlechtert als verbessert, weil der Schutzmann an der Ecke fehlt, weil immer häufiger der Streifenwagen nicht in wenigen Minuten an Ort und Stelle ist, sondern ewig lange benötigt. Wer daher voller Inbrunst sagt, Deutschland sei sicher, der übersieht die andere Seite der Medaille. Diesbezüglich kann der leichte Rückgang der Zahl der Gewaltdelikte auch nicht beruhigen. Denn nach wie vor liegen Mord, Totschlag und schwere Körperverletzung auf unerträglich hohem Niveau. Die Gewaltbereitschaft ist groß, und man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass die Folgen der Wirtschaftskrise die Kriminalität und die Aggressionen in der Gesellschaft noch verstärken werden. Schlüssige politische Konzepte gegen eine solche Entwicklung sucht man jedoch vergebens. Positiv ist in der Tat, dass die Lust bei vielen Jugendlichen offenbar sinkt, für sich Gewalttaten als Mittel der Selbstbehauptung und Problemlösung zu akzeptieren. Mag sein, dass die hitzigen Debatten um jugendliche U-Bahn-Schläger und um schärfere Gesetze bei dem ein oder anderen den Schalter im Kopf umgelegt haben. Dass Gewalt aber immer häufiger als uncool angesehen wird, ist vor allem ein Verdienst derer, die der Prävention stets einen höheren Stellenwert zugeschrieben haben als der Repression: Gemeint sind nicht die schwarzen oder roten Sheriffs, die mit markigen Sätzen gerne auf Wählerfang gehen. Sondern Sozial- und Jugendarbeiter, engagierte Schulen und Lehrer, die sich kümmern, die Jugendliche aus der Isolation und Ausgrenzung herausholen und so den Straftaten den Nährboden entziehen. Es ist ihr Erfolg, nicht der der Politik.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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