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Westdeutsche Zeitung: Das Gespenst Inflation macht uns wieder Angst

Archivmeldung vom 12.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erstmals seit Jahren haben wir eine ernst zu nehmende Inflation. Mit 2,1 Prozent wird der offizielle Wert von zwei Prozent durchbrochen, bis zu dem die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht. Das ist bedenklich. Allerdings besteht zu Hysterie, in die Deutsche aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Jahrhunderts bei diesem Thema gerne verfallen, derzeit noch kein Anlass. Die Entschuldigung, die Steigerung sei ja "nur" den explodierten Energiepreisen geschuldet, darf man jedoch nicht gelten lassen.

Denn sicherlich führen Heizöl, Diesel, Benzin und Strom die Rangliste an. Aber auch Obst, Gemüse und alkoholfreie Getränke sind überdurchschnittlich teurer geworden. Alles Dinge, die die Menschen für ihr tägliches Leben benötigen. Insofern ist es verständlich, dass für viele die sogenannte gefühlte Inflation schon heute höher ist als es die offiziellen Zahlen sind. Und bei vielen Haushalten, vor allem mit kleineren Einkommen, bei denen ein großer Teil des Geldes für den täglichen Bedarf benötigt wird, ist der Wert auch objektiv höher. Beispiel: Wer sich keine hochwertige Unterhaltungselektronik leisten kann, hat auch nichts davon, wenn diese im amtlichen Warenkorb billiger wird und damit den Durchschnittswert drückt. Zudem scheint klar, dass es bei zwei Prozent nicht bleiben wird. Schon werden Prognosen von zumindest 2,5 Prozent für dieses Jahr genannt. Die Deutsche Bank schockt sogar mit der Prognose vier Prozent in zwei bis vier Jahren. Auch die Tatsache, dass derzeit die Großhandelspreise zweistellig ansteigen, lässt für die Endverbraucher nichts Gutes ahnen. Die sich nicht beruhigende Situation in den arabischen Ländern und die Katastrophe in Japan beinhalten weiteres Potenzial für Preissteigerungen. Wir müssen uns also auf eine weiter steigende Inflation einstellen. Als Konsument sind wir da relativ wehrlos, auch als Geldanleger - der derzeit oft täglich ärmer wird, da der Sparzins niedriger als die Geldentwertung ist - haben wir nur begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Insofern müssen wir auf kluge Entscheidungen der Politik hoffen - und darauf, dass die Europäische Zentralbank endlich den Leitzins erhöht. Die früher zuständige Bundesbank hätte das längst getan und somit die Inflation gebremst.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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