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Standpunkte: Von der Annäherung zur Distanz - Gedanken zum Menschlich sein

Archivmeldung vom 11.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die westliche Welt war in der Vergangenheit oftmals voreilig und bleibt es bis heute noch. In der europäischen Geschichte gab es zahlreiche Versuche, den Menschen zu erklären, zu definieren und zu beschreiben aber wie weit ist der Mensch wirklich gekommen? Warum der Mensch nach Thomas Hobbes von Natur aus böse sein soll, mag bei näherer Betrachtung nicht zu überzeugen.

Empfinden wir Menschen nicht eine in uns angelegte Empathie? Jean-Jacques Rousseau zeichnet in seiner Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen ein anderes Bild des Menschen und sieht den Ursprungsmenschen als ein Lebewesen, das weder gut noch böse, weder tugendhaft noch niederträchtig, weder moralisch noch unmoralisch ist.

Für Rousseau ist der natürliche Mensch ein triebhaftes, dem Instinkt nachjagendes Geschöpf, ausschließlich auf der Suche nach der Befriedigung seiner Naturbedürfnisse. Der natürliche Mensch habe kein leidenschaftliches Verlangen für materielle Güter und entwickle nichts, was man unter einer Kultur verstehen könnte. Der Ursprungsmensch, isoliert aber unabhängig, beschäftige sich nicht mit dem Anderen.

Die bestehende Ungleichheit resultiere aus der Tatsache, dass die Bildung einer Gesellschaft zur Erlangung erweiterter Bedürfnisse und Begierden, neue nicht dagewesene Abhängigkeitsverhältnisse hervorrief. Dies brachte ebenfalls neue Kriterien der Differenzierung der in der Gesellschaft zusammenlebenden Individuen. Ob Gesellschaften wirklich mit dem Ziel gebildet wurden, die Erlangung erweiterter Bedürfnissen und Begierden zu ermöglichen oder die zufällige Gesellschaftsbildung erst Bedürfnisse und Begierden ins Leben rief, bleibt offen.

Der Ursprungsmensch ohne Vernunft WAR die Natur. Der zivile Mensch schuf die Distanz ZUR Natur. Rousseau war sich bewusst, dass seine Ansichten hypothetisch formuliert waren. Er räumt ein, dass der Ursprungsmensch vielleicht nie existiert hat und ein Weg zurück ebenfalls ausscheidet. Die Idee über die Ursprünge des Menschen nachzudenken, soll die Funktion innehaben, mehr Licht in die zivile Gesellschaft einzubringen. Rousseau wollte die Distanz, die der zivile Mensch zu seinen Ursprüngen aufgebaut hatte, besser verstehen lernen. Vielleicht war mit der Analyse der Vergangenheit die Hoffnung verbunden, die gegenwärtige Lebensverhältnisse verändern zu können und alte bewährte Verhaltensweise wieder einzuführen und das Leben wieder erträglicher und weniger entfremdet zu gestalten.

Die von Rousseau analysierten Naturbedürfnissen wie Essen, Trinken, Schlaf und Reproduktion sind bis heute feststellbar…weiterlesen hier.


Quelle: KenFM von Sean Henschel

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