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Börsen-Zeitung: Nachrichten, die fehlen

Archivmeldung vom 29.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der operative Quartalsverlust Daimlers von 1,4 Mrd. Euro trifft ziemlich exakt die schlimmsten Befürchtungen der Analysten. Insofern kann die Kursschwäche der Daimler-Aktie am gestrigen Dienstag nicht überraschen. Dass aber auch die für 2009 angestrebten Sparmaßnahmen von immerhin 4 Mrd. Euro die Anleger nicht überzeugen konnten, hinterlässt Fragezeichen.

Ist es doch fast immer so, dass Sparmaßnahmen Balsam für die Kurse sind. Und schließlich ist ein Sparprogramm dieser Größenordnung kein Pappenstiel.

Herrschen unter den Investoren deutliche Zweifel, ob es Konzernlenker Dieter Zetsche gelingt, den Premiumhersteller möglichst unbeschädigt durch die Krise zu führen? Oder gibt es Bedenken, dass die Marke mit dem Stern den Spagat zwischen Premium und Ökologie nur mit finanziell sehr hohen Anstrengungen bewältigen kann und insofern wesentliche Herausforderungen nicht enden, ist die Krise erst einmal Vergangenheit?

Wenn der Aktienmarkt immer recht hat, wären beide Fragen zu bejahen. Aber so einfach ist es nicht. Ein Blick unter die Haube mit dem Stern offenbart zunächst einmal, dass der Daimler-Motor weiter Cash verbrennt. Zwar ist der Verbrauch vom vierten Quartal 2008 zum ersten Vierteljahr 2009 erheblich gesunken, aber wie es wirklich weitergeht, lässt Finanzvorstand Bodo Uebber offen. Weitere liquiditätsabsorbierende Monate können somit nicht ausgeschlossen werden.

Hinzu kommt, dass neben der Pkw und der Truck- sowie der Transporter-Sparte nun auch die Finanzdienstleistungen in die Verlustzone gerutscht sind. Treffen Daimlers Jahresprognosen über einen deutlichen Absatz- und Umsatzrückgang zu, werden rote Zahlen in den wichtigsten Konzernsparten trotz Sparbemühungen kaum zu vermeiden sein.

Da hilft es dem Aktienkurs auch wenig, wenn just zur Vorlage der Quartalsergebnisse die endgültige Trennung von Chrysler vermeldet wird. So erleichternd die Scheidung sein mag, sie kostet Daimler nochmals mehrere Hundert Millionen Euro. Vielleicht war es genau diese Meldung, die den Investoren übel aufstieß. Schließlich warten sie nicht unbedingt auf Trennungs-, sondern auf Kooperations-Geschichten. Und die blieb Daimler am Tag vieler wichtiger Informationen ebenso schuldig wie einen Auftritt von Firmenchef Dieter Zetsche.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Bernd Weber)

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