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Börsen-Zeitung: Die Opec wird's richten

Archivmeldung vom 22.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am Ölterminmarkt hat in den vergangenen Wochen ein beeindruckender Preisrückgang stattgefunden. Im Juli hatte der an der New Yorker Terminbörse Nymex führende Monatskontrakt der Sorte US Light Sweet Crude ein Allzeithoch von 78,40 Dollar je Barrel erklommen.

Am Mittwoch sackte der Preis kurzzeitig unter die Marke von 60 Dollar ab. Der Preis hat damit in zwei Monaten um rund 20% nachgegeben. Dies ist der stärkste Einbruch seit fünfzehn Jahren.

Eine der Ursachen des Preisverfalls ist das Überangebot auf dem Weltmarkt. In den USA sind zudem die Ölvorräte wegen des Ausfalls des größten Ölfelds Prudhoe Bay hochgefahren worden. Zudem gab es in der aktuellen Saison bislang viel weniger Hurrikans im Golf von Mexiko als in den Vorjahren. Außerdem hat sich die Prämie für die geopolitischen Risiken der Ölversorgung drastisch reduziert, seit sich im Streit um das iranische Atomprogramm Entspannung abzeichnet. Dies alles hat spekulative Marktteilnehmer wie Hedgefonds dazu bewegt, Long-Positionen abzubauen.

Trotz des rasanten Preisverfalls wäre es vorschnell, eine Fortsetzung des aktuellen Preistrends vorauszusagen. Zu erwarten ist stattdessen, dass sich der Ölpreis in Kürze stabilisieren wird. Die Bodenbildung könnte bei US Light Sweet Crude schon auf dem aktuellen Niveau von ungefähr 60 Dollar erfolgen. Technischen Analysten zufolge gibt es eine starke Unterstützungszone zwischen 58 und 60 Dollar je Barrel. Sollte diese Zone nicht halten, ist mit einem weiteren Rückgang auf 55 Dollar zu rechnen. Das dürfte es dann aber gewesen sein.

Für eine Bodenbildung sprechen mehrere Gründe. So wird die Nachfrage ab Herbst wieder deutlich zulegen. Auch könnte sich angesichts der iranischen Atom-Ambitionen der Streit mit den USA wieder verschärfen. Vor allem aber ist damit zu rechnen, dass die Organisation Erdöl exportierender Staaten Opec eingreift, wenn sich der Preisverfall fortsetzt.

Die Organisation hatte in der vergangenen Woche zwar auf eine Kürzung der Förderquoten verzichtet, aber gleichzeitig mitgeteilt, auch vor dem nächsten regulären Opec-Ministertreffen im Dezember sei eine Konferenz zur Adjustierung der Fördermengen möglich. Sollte die Unterstützungszone bei 58 bis 60 Dollar nicht halten, werden sich die Opec-Minister schon bald in Wien wiedersehen.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung

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