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Börsen-Zeitung: Auf dem Weg in die Rezession

Archivmeldung vom 05.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

US-Makrodaten, so scheint es, gehören derzeit zur unangenehmsten Lektüre für Anleger rund um den Globus. Hatte zum Jahresauftakt ein fast schon unterirdisch schlechter Einkaufsmanagerindex für Turbulenzen gesorgt, scheint nun auch noch der amerikanische Arbeitsmarkt abzuschmieren.

Die Erwerbslosenquote ist mit 5% auf den höchsten Stand seit der Hurrikan-Katastrophe im Süden der USA vor zwei Jahren gestiegen. Im Dezember haben US-Unternehmen kaum noch neue Jobs geschaffen - zu wenig, um die Arbeitslosenquote zu stabilisieren.

Die ersten Reaktionen an Wall Street sprechen Bände. Der S&P500 als wichtigster Benchmark-Index für den US-Aktienmarkt ist zeitweilig um mehr als 1,5% abgetaucht, seit Beginn des Jahres hat er damit mehr als 3% eingebüßt. Es besteht somit bei den Anlegern kein Zweifel mehr, dass die Auswirkungen der Subprime-Krise in der Realwirtschaft angekommen sind.

Die Relevanz des Arbeitsmarktberichts sollte im gegenwärtigen Umfeld nicht unterschätzt werden. Zwar gilt, dass der Arbeitsmarkt ein gleichlaufender Indikator für die Konjunktur ist und daher nur beschränkt zur Prognose taugt. Äußerst bedenklich stimmt aber die Tatsache, dass sich der Arbeitsmarktbericht im Einklang mit anderen Daten befindet - namentlich dem erwähnten Einkaufsmanagerindex.

Dies dürfte die Fed auf den Plan rufen. Eine Zinssenkung anlässlich der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses des Fed am 29./30. Januar scheint nun programmiert zu sein, wobei der Markt auf mehr als 25 Basispunkte hofft. Wall Street stützt dies jedoch kaum, weil sich herumgesprochen hat, dass die aus dem Ruder laufenden Inflationsdaten ein allzu forsches Eingreifen der Zentralbanker ausschließen.

Damit zeichnet sich klar ab, dass sich die USA auf dem Weg in die Rezession befinden. Es drängen sich Parallelen zu 2001 auf: Auch damals hielt die Mehrheit der US-Ökonomen eine Rezession für unwahrscheinlich. Erst mit zeitlicher Verzögerung reifte die Einsicht heran, dass man sich in der Rezession befand.

Einen Trost gibt es allerdings: Die Rezession wird voraussichtlich recht milde ausfallen, und die Weltwirtschaft wird wegen der boomenden Emerging Markets auch weiterhin expandieren.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Dieter Kuckelkorn)

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