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Börsen-Zeitung: Leitungsstörung

Archivmeldung vom 22.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Verbindung zwischen der Deutschen Telekom und ihren Investoren ist so störanfällig, dass man wohl mehr als einen Knoten in der Leitung vermuten muss. Mit zwei geradezu gegenteiligen Botschaften binnen kürzester Zeit ist es dem Management gelungen, die Finanzgemeinde restlos zu verwirren.

Während noch Ende vergangenen Jahres und noch bis vor rund sechs Wochen das schmucke Bild eines krisenfesten Geschäftsmodells gemalt und im Hinblick auf die Prognose für 2009 sogar Optimismus versprüht wurde, vollzieht der Vorstand nun die Kehrtwende mit einer kaum verständlichen Gewinnwarnung. Offenbar gibt es beim internen Informationsfluss auch die eine oder andere Leitungsstörung.

Jenseits dieses wenig vertrauensbildenden Zickzackkurses erweckt die Prognosekorrektur den Eindruck einer etwas übereilten Panikreaktion, was noch mehr zu Verunsicherung beiträgt. Eigentlich will die Telekom selbst die Zielverfehlung von 200 Mill. Euro beim operativen Ergebnis im ersten Quartal nicht aufs Gesamtjahr hochrechnen. Schließlich soll sofort gegengesteuert werden. Aber aus "Vorsicht" wird die Gewinnwarnung herausgegeben. Das weckt Argwohn, zumal die Telekom in erster Linie bei den Investitionen, aber auch bei operativen Aufwendungen durchaus über Spielraum verfügt, um Ergebnis und insbesondere Cash-flow abzusichern. Allerdings erscheint die Vorsicht des Managements in anderem Licht, wenn man bedenkt, wo die Schwächen in der Geschäftsentwicklung aufgetreten sind.

Da ist zum einen die erschreckend deutliche Ermüdung des langjährigen Wachstumstreibers T-Mobile USA, wo die Wirtschaftskrise das Verhalten von Verbrauchern und Geschäftskunden doch nachhaltiger beeinflusst als zunächst angenommen. Das wiegt umso schwerer, wenn man die bisherige Abhängigkeit von Umsatz- und Ertragswachstum der Telekom von ihrer US-Tochter bedenkt. Hinzu kommt die anhaltend unbefriedigende Performance in Großbritannien, wo die Krise ebenfalls ein Übriges tut, um die Situation zu verschärfen. Die Schwäche dieser beiden Schwergewichte im Mobilfunkportfolio kann durch kleinere Gesellschaften nicht ausgeglichen werden, ebensowenig durch die inländischen Sanierungserfolge. Der Mobilfunk bleibt entscheidende Triebfeder für die Telekom. So ruht die Hoffnung auf dem Neuzugang OTE.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Heidi Rohde)

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