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Neues Deutschland: zum Mauergedenken

Archivmeldung vom 15.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man kann es ihnen nicht recht machen. Den Ewiggestrigen. Kaum war das offizielle Gedenken zum 13. August in der Bernauer Straße in Berlin beendet, schimpfte eine ältere Dame: »Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich erlebt habe.« Ein Mann wetterte: »Die Deutschen sind feige, krauchen vor den Kommunisten - bis heute.« Eine andere Frau bestätigte: »Recht hat er.« Und dann: »Ich schäme mich für meinen Bischof.«

Um zu erfahren, wer sich schämte, musste ich mich umdrehen - und erkannte Günter Nooke, einst in der kirchlichen Friedensbewegung der DDR aktiv. Was hatte Bischof Markus Dröge Gemeingefährliches gesagt? In allen Reden fielen die gängigen Wiedererkennungsworte zur DDR: kommunistische Gewaltherrschaft, Unrechtsstaat, menschenfeindliches Regime. Dröge sagte aber auch: »Während wir der Berliner Mauer gedenken, dankbar, dass sie gefallen ist, fordern andere Mauern ihre Opfer. Die Mauer zwischen Israel und Palästina, die Grenzbefestigung zwischen den USA und Mexiko, die Sicherungen der Außengrenzen Europas ... Wir schließen deshalb in unser Gedenken diejenigen ein, die heute zu Maueropfern werden.« Nicht genug dieser in Augen Ewiggestriger sträflichen Relativierung der Berliner Mauer - der Theologe degradierte sie quasi zur Fußnote vieltausendjähriger Geschichte, als er mit der Bibel ums Grundsätzliche in allen Zeiten und Systemen bat: »Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.« Amen.

Quelle: Neues Deutschland (ots)

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