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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Familienpolitik

Archivmeldung vom 05.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Schon ein flüchtiger Blick genügt. Keines der Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien bietet Antworten auf die Frage, die alle Zukunftspläne überschattet: Woher sollen die Kinder kommen, die das Fortbestehen dieses Staates und seiner Sicherheitssysteme allein physisch gewährleisten?

Alle Parteien, auch und gerade die frühere Familienpartei CDU, gehen die Frage mit ideologischen und längst widerlegten Formeln an. Ministerin Ursula von der Leyen meint, mit mehr Krippenplätzen und mehr staatlicher Hilfe (sprich: Bevormundung) gäbe es auch mehr Kinder. Aber Vater Staat ist zeugungsunfähig. Er kann nur Rahmenbedingungen setzen, die Familien Vertrauen in die Zukunft geben. Nur: Genau das geschieht nicht. Dabei bietet der jüngste Mikrozensus einige Anhaltspunkte, wie man solch ein Vertrauen schaffen könnte. 83 Prozent der in Ehe lebenden Frauen sind Mütter und selbst bei den Frauen, die nicht mehr mit ihrem Ehepartner zusammenleben (geschieden, verwitwet, getrennt) sind 79 Prozent Mütter. Von den ledigen Frauen ohne Partner hatten nur 15 Prozent Kinder. Der Mikrozensus folgert: »Die Elternschaft ist in einem sehr hohen Ausmaß auch an die Sicherheiten gebunden, die der Bund der Ehe mit sich bringt«. Dennoch sind alle Parteien bestrebt, die Große Koalition voran, genau diese Sicherheit zu untergraben, indem sie das Ehegattensplitting ändern und die Zeit für Familie noch weiter reduzieren wollen. Die SPD sagt es offen, die Union verklausuliert. Vorrangiges Ziel ist in allen Fällen die Erwerbstätigkeit der jungen, gut ausgebildeten Frauen. Die sehen dieses Ziel ziemlich klar: Die Kinderlosigkeit unter den Akademikerinnen steigt sprunghaft und selbst unter allen Frauen sind die Daten unmissverständlich. 2008 wurden 21 Prozent der Frauen zwischen 40 und 44 Jahre als kinderlos gezählt, unter den zehn Jahre älteren Frauen (Jahrgänge 1954 bis 1958) waren es nur 16 Prozent. Nicht nur für Banken und Versicherungen gilt: Vertrauen ist die Währung des Lebens. Es gilt auch und gerade für Familien und ihren Kern, die Ehe. Und wie in Wirtschaft und Finanzwelt hat das auch mit Geld zu tun, das man zur Verfügung stellt und für Leistungen zahlt. So machen es die Franzosen, die jungen Eltern günstige Kredite gewähren und die Arbeit des Haushaltens und Erziehens - von der die Gesellschaft profitiert - mit realistischen Beträgen entlohnen. Keine Französin braucht Angst vor einer unbezahlbaren Zukunft zu haben, wenn sie sich entschließt, ein Kind in diese Welt zu bringen. Ähnlich ist es in Skandinavien und siehe da, in diesen Ländern werden auch deutlich mehr Kinder geboren als in Deutschland, wo Staat und Parteien nicht den Eltern, sondern nur sich selbst vertrauen. Gerade Ostdeutschland zeigt, dass die Zahl der Krippenplätze wenig bis nichts zu tun hat mit der Zahl der Geburten. Aber Daten und Fakten haben Ideologen selten überzeugt. Das gilt vor allem für die im Familienministerium.

Quelle: Westfalen-Blatt

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