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FT: Gemolken und ausgebeutet - Bald keine kostenlose Reifenluft mehr

Archivmeldung vom 27.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erinnert sich noch jemand? Es gab Zeiten, da war der Kunde auch an der Tankstelle noch König. Da fuhr man an der Zapfsäule vor, es wartete ein mehr oder minder freundlicher Angestellter und fragte, wie viel Benzin oder Diesel es denn sein dürfe. Dann betankte er das Auto, säuberte bei Bedarf die Scheiben und erkundigte sich danach, ob er den Ölstand noch schnell überprüfen solle. Die Zeiten sind längst vorbei - obwohl an wenigen ausgewählten Tankstellen dieser Service mittlerweile wieder eingeführt worden ist.

Moderne Sprit-Tempel funktionieren anders. Sie dienen einzig und allein der Gewinnmaximierung. Das fängt bei den Spritpreisen an, die von wenigen Mineralölgesellschaften hart am Rande der Legalität diktiert werden. Die entstehenden Oligopol-Preise sind hoch. Und in verbrauchsstarken Zeiten - etwa vor Schulferien - werden sie unverschämt hoch. Zugleich ähneln die Tankstellen des 21. Jahrhunderts Supermärkten mit angeschlossenem Restaurant- und Bäckereibetrieb - wobei dort ähnliche Wucherpreise verlangt werden wie beim Kernprodukt Sprit. So gesehen ist es nur logisch, wenn Tankstellen jetzt anfangen, für Reifenluft Geld zu verlangen. Einstiegspreis: ein Euro für die Luftbetankung. Und warum? Weil die Luftdruckgeräte den Tankstellenbesitzer Geld kosten, weil sie gewartet und manchmal auch gestohlen werden. Eigentlich ist die Idee genial - und mit etwas Fantasie ergeben sich noch ganz andere Möglichkeiten, Autofahrer zu schröpfen: Es könnte eine Parkgebühr für die Zeit des Tankens erhoben werden, Wasser für die Scheibenreinigung könnte literweise in Pfandflaschen zum Preis von 2,50 Euro pro Stück verkauft werden oder es wird beim Befahren der Tankstelle eine Einfahrtsgebühr erhoben. Die Autofahrer werden sich kaum wehren können. Oder doch? Ein Einkaufsboykott für Zigaretten, Getränke und Lebensmittel aller Art an Tankstellen wäre möglicherweise ein wirksames Gegenmittel. Damit nämlich verdienen die Spritverkäufer eigentlich ihr Geld. Versiegt diese Einnahmequelle, werden Tankstellenbesitzer mit Geld-für-Luft-Geräten schnell erkennen, dass jährlich ein paar hundert Euro für kostenlose Luftdruckgeräte gut investiertes Geld ist - weil es dem Autofahrer ein Restgefühl davon gibt, dass er von geldgierigen Tankunternehmern nicht nur gemolken und ausgebeutet wird.

Quelle: Flensburger Tageblatt (ots)

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