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Rheinische Post: Metall-Vertrag zu Lasten Dritter

Archivmeldung vom 19.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die IG Metall scheint verantwortungsvoll mit der schwersten Krise der Metall- und Elektro-Industrie umzugehen. Sie hat auf alte Tarifrituale, überhöhte Lohnforderungen und Streiks verzichtet. Sie stimmt für 2010 sogar einer Nullrunde in der Lohntabelle zu und gibt sich mit einer Einmalzahlung zufrieden.

Das ist einmalig und von Realitätssinn geprägt. Mehr ist in einer Branche nicht drin, in der selbst die Gewerkschaft 700 000 Jobs gefährdet sieht. Doch der Preis, den die Gesellschaft für diesen Abschluss zahlen muss, ist hoch. Denn im Gegenzug gibt es eine komfortable Arbeitszeit-Regelung: Metall-Betriebe können die Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden senken, die Arbeitnehmer werden dennoch für 29,5 Stunden bezahlt. Damit dies die Betriebe nicht zu sehr belastet, wollen IG Metall und Arbeitgeber, dass der Staat ihnen teilweise die Sozialabgaben erlässt. Damit haben sie einen Vertrag zu Lasten Dritter geschlossen. Ausgerechnet die Arbeitgeber-Funktionäre, die gerne die Vorzüge des Wettbewerbs preisen, bitten zur Lösung ihres Branchenproblems die Gemeinschaft zur Kasse. Gesamtmetall-Chef Kannegiesser erpresst gar mit der Drohung, den Vertrag wieder zu kündigen, wenn die Politik nicht springt. Warum fordert er nicht gleich ein Gesetz, wonach die Unternehmen ihre Gewinne behalten, die Verluste aber sozialisieren dürfen?

Quelle: Rheinische Post

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