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WAZ: Klimaschutz rechnet sich auch Energie regiert die Welt

Archivmeldung vom 14.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der große Irrtum in der Diskussion um die Neuausrichtung der Energiepolitik ist der Glaube, Klimaschutz sei dabei nur eine Option. Etwas, das man tun oder lassen kann.

Ein Schräubchen, mit dem sich nachjustieren ließe: Tut uns leid, die deutsche Industrie muss in den nächsten Jahren im Klimaschutz ein bisschen kürzer treten, weil wir sonst unseren zarten wirtschaftlichen Aufschwung gefährden. Unter Ökonomen hat es sich doch längst herumgesprochen: Es ist das Nichthandeln im Klimaschutz, das künftig Wachstum abwürgen und Arbeitsplätze vernichten könnte. Denn die erwarteten volkswirtschaftlichen Schäden durch einen ungebremsten Klimawandel würden um ein Vielfaches höher liegen als die Kosten für frühzeitiges Handeln.

Worüber beklagen sich nun Gewerkschaften und Energieversorger? Der europaweite Handel mit CO2-Lizenzen, das derzeit wohl wirksamste Instrument im Klimaschutz, werde Energie noch teurer machen, werde den Industriestandort NRW gefährden. Wohlstandskiller Klimaschutz? Steigen wird der Preis doch für besonders klimaschädlich erzeugten Strom (etwa aus der Braunkohle). Genau das aber ist der Sinn des Emissionshandels, der Klimaschutz dort bezahlbar macht, wo er am dringendsten nötig ist. Ein Markt ohne Verknappung der CO2-Lizenzen aber funktioniert nicht.

Natürlich kostet Klimaschutz. Deutschland wird es härter treffen als andere EU-Länder. Deutschland ist in Europa der mit Abstand größte Produzent von Klimagasen. Sicherlich wird das Energieland Nordrhein-Westfalen vom Emissionshandel stärker berührt als andere Bundesländer. NRW allein stößt pro Jahr mehr CO2 aus als einzelne EU-Mitgliedsländer.

Deutschland aber muss handeln, denn energiepolitisch steht das Land vor einer Weichenstellung. Während der Energiebedarf steigt, werden Öl und Gas knapper oder liegen in politisch instabilen Gebieten, sollen Atomkraftwerke ersetzt, erneuerbare Energien ausgebaut und noch drastischere Klimaschutzziele erreicht werden. Dazu aber bleibt kaum Zeit. In den kommenden Jahren müssen die Versorger den Großteil ihrer Kohlemeiler modernisieren. Jetzt, nicht morgen, werden Milliarden schwere Entscheidungen getroffen, die Deutschlands Energieversorgung über Jahrzehnte zementieren.

Um diesen Energiemix der Zukunft findet nun ein Verteilungskampf statt. Wohin geht die Reise am Ende des fossilen Zeitalters? Wer diesen Weg weiß, macht sein Land zukunftssicher. Denn Energie regiert die Welt.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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