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Lausitzer Rundschau: Die Bundeswehr und ihr Einsatz in Afghanistan

Archivmeldung vom 04.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die vergangenen Wochen haben klar werden lassen, dass die Legende vom vornehmlich humanitären Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan nicht länger hält. Die deutschen Soldaten sind in einen bewaffneten, tödlichen Konflikt verwickelt.

Sie sind Ziel von Taliban-Kämpfern, und sie sind in dieser Auseinandersetzung auch in der Gefahr, ihrerseits schuldig zu werden am Tod von Unbeteiligten. Der Krieg allerdings, dem sie ausgesetzt sind, ist keiner im herkömmlichen Sinne. Und sie sollten auch keinen solchen führen. Es ist deswegen gut, dass jetzt die Staatsanwaltschaft ermittelt, inwieweit Angehörige der Bundeswehr Schuld auf sich luden, als sie drei unschuldige Menschen töteten. Es ist wichtig, dass sich keiner mit solch' schrecklichen Vorfällen abfindet, bei denen gegen den Drogenhandel gerichtete Straßensperren - eine klassische Polizeiaufgabe übrigens - zu tödlichen Fallen für Kinder werden. Wenn sich dergleichen wiederholt, wird der gesamte Einsatz der Bundeswehr in jedem Falle völlig sinnlos. Sinnlos wird er aber auch dann, wenn das Bündnis insgesamt jetzt nicht endlich ein militärisches Vorgehen auf den Prüfstand stellt, das wieder und wieder den Tod von Zivilisten und darunter auch noch den von vielen Kindern in Kauf nimmt. Nicht etwa Sprengstoff-Fallen oder Selbstmordkommandos stellen auf Dauer die größte Gefahr für die Soldaten dar. Wenn Afghanen zu der Erkenntnis gelangen, ihr eigenes Leben zähle weniger oder gar nicht, werden sie sich nicht länger mit der Präsenz ausländischer Truppen abfinden, und dann wird es tatsächlich jenen Krieg geben, von dem jetzt schon ständig geredet wird. Der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Einsatz und einer vorhersehbaren Katastrophe besteht in erster Linie im unbedingten Respekt vor den Menschen in diesem leidgeprüften Land. Deswegen auch steht die Bundeswehr vor der überaus schwierigen Aufgabe, sich so wenig wie möglich wie eine kämpfende Armee und viel eher wie eine Polizeitruppe zu verhalten. Wenn sie dies nicht kann, sollte sie lieber heute als morgen den Rückzug antreten.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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