Lausitzer Rundschau: Knallhart daneben
Archivmeldung vom 08.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKrise? Welche Krise? Der Handel mit windigen Finanzprodukten geht offenbar in eine neue Runde. Üppige Gehälter für Manager von angeschlagenen Kreditinstituten sind nach wie vor an der Tagesordnung. Und dazwischen gibt es immer wieder politische Stimmen, die diesen Zustand lautstark beklagen.
Manche Aufsichtsräte und Banker hätten "den Knall nicht gehört", schimpfte Kassenwart Peer Steinbrück erst am Freitag wieder. In einer aktuellen Umfrage sagen 81.Prozent, dass die Banken einfach weitermachten wie bisher. Fragt sich nur, warum das so ist. Hier wird die Regierungspolitik schon merklich kleinlauter. Im Herbst des Vorjahres hatte die Große Koalition einen Bankenrettungsschirm aufgespannt, der auch das Management vor allzu großem Geldregen bewahren sollte. Das klang mehr als gerechtfertigt. Das Dumme ist aber, dass sich im Kleingedruckten dieser Vorschrift kaum etwas davon wiederfindet. Selbst für die teils absurd hohen Bonuszahlungen lässt das Gesetz eine Hintertür offen: Als Ausgleich für ein niedriges Festgehalt gehen sie also in Ordnung. Steinbrück & Co müssen sich also selbst an die Nase fassen, wenn sie die große Keule gegen maßlose Banker schwingen. Auch die Politik muss endlich den Knall hören.
Quelle: Lausitzer Rundschau