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Kölnische Rundschau: zu Trauerfeier/Merkel

Archivmeldung vom 10.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie oft Angela Merkel diese beiden Sätze noch aussprechen wird? "Ich stehe sehr bewusst hinter diesem Einsatz. Er ist nötig, weil er der Sicherheit unseres Landes dient." Die Kanzlerin sagte die Sätze während der Trauerfeier für die gefallenen deutschen Soldaten des Karfreitagsanschlags von Kundus in Afghanistan.

Fast vierzig Bundeswehrsoldaten ließen seit 2002 ihr Leben am Hindukusch. Dass Merkel, die den Bundeswehreinsatz dort seit fünf Jahren mit verantwortet, sich nun vor den Särgen der Toten verneigt, ist eine überfällige Geste. Viel zu lange hat sich auch diese Bundesregierung gesträubt, den Krieg in Afghanistan  in seiner brutalen Realität und eindeutigen Sprache anzuerkennen. Fern der Frage, ob es richtig war, diese Militäroperation an der Seite der Amerikaner überhaupt zu beginnen, ist das Kabinett Merkel heute endlich bereit, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken: Deutschland ist an einem Krieg beteiligt, der nicht der hergebrachten Definition des Kriegsvölkerrechts entspricht. Und doch ist es Krieg, den die Taliban mit Selbstmord- und Sprengstoffanschlägen, mit Panzerfaustangriffen und Hinterhalten Tag für Tag vom Zaun brechen. Dass Merkel die Opfer dieser extremistischen Barbarei nun im Rahmen einer Trauerfeier würdigt, ihnen und den Angehörigen für deren Einsatz und Opfer dankt, gehört in den Ländern der deutschen Verbündeten längst zur traurigen, zur trauernden Routine. Doch ist die Bundesrepublik weit davon entfernt, gefallene Soldaten als Ausdruck und Konsequenz der eigenen Militärpolitik zu begreifen und hinzunehmen. Es bleibt nicht viel Hoffnung, dass der Krieg zu beenden ist, bevor die Deutschen genau dazu genötigt werden. Und Angela Merkel, das gehört zu dieser bitteren Erkenntnis dazu, wird sich jedes Mal neu fragen müssen, ob sie auch bei den zu erwartenden künftigen Trauerfeiern stets wird sagen können: Ich stehe bewusst hinter diesem Einsatz.

Quelle: Kölnische Rundschau

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