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FZ: Verwundbare Zivilisation

Archivmeldung vom 12.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie marginal und unbedeutend sind doch die politischen "Erdbeben", die uns in Deutschland in den vergangenen Wochen trafen, im Vergleich zu echten Naturgewalten. Die apokalyptischen Bilder, die von Japan aus um die Welt gehen, gleichen auf schockierende Weise denen der Tsunami-Katastrophe in Südostasien vor sechs Jahren, als die Welt wochenlang stillzustehen schien und am Ende fast eine Viertelmillion Tote zu beklagen waren.

Damals vernichteten die Flutwellen vor allem Dritte-Welt-Regionen, die sich nicht durch Frühwarnsysteme gegen ein solches Ereignis rüsten konnten, die auf der anderen Seite aber auch keine hochempfindlichen Lebensadern der Zivilisation schützen mussten. Im fortschrittlichen Japan ist die Situation genau andersrum.

Dem Land, in dem schon an normalen Tagen vier Mal die Erde bebt und das sich deshalb wie kein anderes auf eine solche Mega-Katastrophe vorbereitet hat, drohte gestern sogar der atomare Super-GAU, ausgelöst durch den aus dem Beben resultierenden Stromausfall. Auch der erst in dieser Woche in Betrieb genommene Hochgeschwindigkeitszug "Hayabusa" (zu Deutsch "Falke"), der Stolz der Nation, stand still. Auf der anderen Seite konnten die Stöße aus dem Erdmantel den Wolkenkratzern in Tokio nichts anhaben, und auch die Warnung der Bevölkerung lief planmäßig: Das Frühwarnsystem, das an 1000 Seismometer des Landes angeschlossen ist, schlug schon eine Minute, bevor die Menschen die ersten Erschütterungen spüren konnten, Alarm. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wie viele Tote gezählt werden müssten, wenn das Land nicht diese immensen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hätte.

Doch Hunderte, wenn nicht Tausende Tote und Milliardenschäden zeigen, wie verwundbar auch eine noch so gut auf Katastrophen vorbereitete Zivilisation ist. Mit entsprechender Technologie lassen sich die tödlichen Kräfte der Natur allenfalls mildern, aber nie bezwingen. Das wirft die Frage auf, ob es unbedingt notwendig ist, in besonders gefährdeten Teilen der Welt risikobehaftete Verfahren zur Energiegewinnung zu nutzen. Eine Kernschmelze in einem japanischen AKW würde ein riesiges Gebiet auf lange Zeit unbewohnbar machen. Sind in dieser Hinsicht auch andere Regionen, in denen Erdbeben zum Alltag gehören, auf das Schlimmste vorbereitet? In Kalifornien zum Beispiel ist das nächste Mega-Beben nach Angaben von Forschern Jahren überfällig.

Quelle: Fuldaer Zeitung

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