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Allg. Zeitung Mainz: Nur eine schöne Idee

Archivmeldung vom 17.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In China und Birma sterben tausende Menschen nach Naturkatastrophen, weltweit explodieren die Nahrungsmittelpreise. Die Spirale aus Armut und Hunger dreht sich immer schneller. Wen interessiert es da, wenn ein kleiner Frosch in Australien ausstirbt?

Das sollte es aber. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich aus dem Maulbrüterfrosch ein Mittel gegen Magengeschwüre gewinnen lässt. Doch ehe das Medikament entwickelt war, starb die Amphibie aus. Das Beispiel zeigt: Es gibt nicht nur eine moralische Verpflichtung, das rasante Aussterben von Pflanzen und Tieren aufzuhalten, sondern es besteht auch ein Zusammenhang zwischen biologischer Vielfalt und ökonomischen Interessen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zieht seit Wochen durch die Republik und versucht, auf diese Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Zugleich wirbt er für ein Modell, artenreiche Länder wie Brasilien an den Gewinnen etwa der Pharmaindustrie zu beteiligen. Eine schöne Idee, aber sie wird auf der UN-Artenschutzkonferenz in Bonn wohl nur eine Idee bleiben. Das gilt auch für Gabriels Forderung, die reichen Länder müssten den ärmeren Staaten einen finanziellen Ausgleich für den Naturschutz zukommen lassen. Warum sollte ausgerechnet jetzt in Bonn die Kehrtwende vollzogen werden, wenn die 190 Vertragsstaaten 16 Jahre Zeit hatten, den Artenschutz voranzubringen, aber kläglich gescheitert sind? Zu einem Sinneswandel wird es deshalb nicht kommen. Das liegt auch an der mangelnden Glaubwürdigkeit von EU-Ländern wie Deutschland, die beim Artenschutz ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, nun aber den Entwicklungs- und Schwellenländern den Takt vorgeben wollen.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz (von Markus Lachmann)

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