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WAZ: Die zwei Klassen im Wartezimmer

Archivmeldung vom 06.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Natürlich warten Kassenpatienten beim Facharzt länger als Privatversicherte. Und alle wissen, warum.Der Arzt verdient an ihnen mehr Geld - so einfach, so verständlich und trotzdem so falsch ist das.

Wenn Ärztepräsident Montgomery beklagt, der Gesundheitsminister bediene nur böse Vorurteile, muss er die Bevölkerung für ziemlich dumm halten. Es soll vorkommen, dass Patienten im Wartezimmer miteinander reden. Deshalb wissen sie ganz genau, wie es läuft. Doch leider hat Montgomery recht, wenn er Sanktionen für Fachärzte, die Kassenpatienten zu lange warten lassen, naiv nennt. Zumindest in der abgeschwächten Form, die Minister Bahr nun offenbar vorschwebt. Dass die Kassenärzte sich über ihre Vereinigung selbst sanktionieren, ist wirklich eine ziemlich naive Vorstellung.

Bislang ist noch jede Regierung damit gescheitert, die Ungerechtigkeiten der deutschen Zwei-KlassenMedizin auch nur zu lindern. Weil keine das Grundproblem angegangen ist: Die politisch mindestens geduldete und gerade von der FDP auch gewollte Bevorzugung von Privatversicherten führt zwangsläufig zur Benachteiligung der Kassenpatienten. Sie führt dazu, dass von zwei Menschen mit dem gleichen Meniskusriss einer drei Monate rumhumpelt, bis er in der Röhre landet, und der andere drei Tage. Das zu beklagen, ohne das System infrage zu stellen, ist unredlich.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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