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WAZ: Moral ist ein Luxus

Archivmeldung vom 24.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist nicht alles so einfach im spektakulärsten Verspätungsfall in der Geschichte der Fußball-Bundesliga. Zum Beispiel für Borussia Mönchengladbach. Der Klub hat Einspruch gegen die Wertung der Partie gegen 1899 Hoffenheim eingelegt und muss sich seitdem fühlen wie ein mieser Treter in einer Mannschaft von Heiligen.

Diese Heiligen haben gerade ihrer Empörung darüber Ausdruck verliehen, dass die Borussen davon profitieren wollen, dass zwei Hoffenheimer nicht pünktlich bei einer Dopingprobe erschienen sind. Man solle doch bitte aus zehn Minuten Verspätung keine Riesenaffäre machen.

Nur, die Riesenaffäre ist schon Realität. Es liegt ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien vor. Dieser Verstoß wird geahndet werden. Und Mönchengladbachs Führung bemüht sich allein darum, verantwortungsvoll gegenüber dem Verein zu handeln. Denn es könnte passieren, dass dem Tabellenletzten am Saisonende genau zwei Punkte zum Klassenerhalt und damit auf längere Sicht viele Millionen Euro in der Kasse fehlen. Oder, anders gesagt: Moralische Entrüstung ist ein Luxus, den sich in der Bundesliga gern die Unbeteiligten und die Besserplatzierten leisten. 

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Doping/Hoffenheim:

Warum müssen sich Fußballer eigentlich immer für was Besonderes halten? Oder wie ist es sonst zu erklären, dass sie die Doping-Regeln für ihre Sportart nach eigenem Duktus auslegen? Wenn ein Spieler zur Kontrolle ausgelost wird, dann hat er gefälligst sofort nach Spielschluss anzutraben. Ansonsten liefert er - wie es neudeutsch heißt - einen Missed-Test ab. Fragen Sie mal den Eishockeyspieler Florian Busch. Der hat den Kontrolleur seinerzeit eine Stunde warten lassen. Dieser Lapsus kostete den unbedachten Berliner nicht nur die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, sondern auch den Platz in der Nationalmannschaft. Aber wenn zwei Bundesligaspieler, in dem Fall vom Spitzenreiter Hoffenheim, zehn Minuten zu spät kommen, sollen Entschuldigungen gelten. Sie wollten sich ein frisches Trikot anziehen, argumentiert der Trainer. Ziehen Sie sich um, wenn Sie aufs Klo gehen? Regeln sind nun mal da, um eingehalten zu werden. Auch, wenn sie noch so kurios anmuten. Hoffenheim wird mit den Konsequenzen leben müssen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / Märkische Oderzeitung

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