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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Deutsche sparen bei der Altersvorsorge"

Archivmeldung vom 07.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Carpe diem - nutze den Tag! Ach, wenn es doch so einfach wäre. Den Tag genießen und nicht an morgen denken. Leider lässt das die Wirklichkeit nicht zu. Spätestens seitdem sich Norbert Blüms Versprechen von der sicheren Rente aufgrund der demografischen Entwicklung überholt hat, ist die private Altersvorsorge für jeden Bürger ein wichtiges Thema, an das er denken muss - zu seinem eigenen Vorteil.

Die Diskussion um die Rente mit 67, der vielleicht eines Tages eine Diskussion um die Rente mit 70 folgt, zeigt klar: In Zukunft hat der Staat weniger Geld zu verteilen. Einer wachsenden Zahl von Ruheständlern steht eine schrumpfende Zahl von Arbeitnehmern gegenüber. Das Problem ist bekannt. Umso mehr überrascht, dass viele Bürger das Sparen fürs Alter einschränken, manche sogar einstellen, wie die Allensbach-Studie jetzt herausgefunden hat. Ein Grund sei die Wirtschaftskrise. Der Anteil der Bürger, die kein oder weniger Geld in der Tasche haben, um etwas fürs Alter zur Seite zu legen, steigt immer weiter. Betroffen sind vor allem Bürger mit niedrigen Löhnen. Seit Jahren schrumpfen die Realeinkommen, während Ausgaben etwa für Wohnen oder Auto steigen. Noch schlimmer sind die Aussichten. Wiederholt warnen Wissenschaftler davor, dass in den nächsten Jahren die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht. Viele Deutsche würden am eigenen Leib erfahren, was Armut im Alter bedeutet. Es war im Jahr 2001, als der Staat mit der Reform der gesetzlichen Rentenversicherung die Riester-Rente als freiwillige Altersvorsorge ins Leben rief. Sie sollte einen Ausgleich für das Absenken der Nettorente von 70 auf 67 Prozent schaffen. Die Idee: Durch Zulagen und Steuererleichterungen finanzielle Anreize für langfristiges Sparen schaffen. Tatsächlich erwies sich Riester zunächst als Erfolg - 14 Millionen Deutsche haben heute einen entsprechenden Vertrag. Inzwischen verliert das Vorsorgeangebot an Bedeutung. Im Jahr 2008 planten noch 23 Prozent der jungen Berufstätigen den Abschluss eines Riester-Vertrages. Heute sind es nur noch neun Prozent. Das Produkt ist offenbar zu komplex. Vielen Bürgern fehlt der Durchblick. Wie anders ist es zu erklären, dass ein Drittel der Riester-Sparer ihre staatlich garantierten Zulagen bislang nicht beantragt haben. 500 Millionen Euro Zulagen sind nicht abgerufen worden. Das ist ein Alarmzeichen. Politik und Finanzwirtschaft sind gefordert, den Trend zu stoppen. Das Thema Altersvorsorge ist zu wichtig, um die jüngsten Zahlen zu ignorieren. Stetige Aufklärung tut Not. Und: »Das Thema Vorsorgeplanung gehört fest in den Unterrichtsplan an allen Berufs- und weiterführenden Schulen verankert«, fordert Postbank-Vor-stand Michael Meyer zu Recht. Neben der gesetzlichen und der betrieblichen Altersvorsorge ist die freiwillige Absicherung eine wichtige Säule für das Leben im Alter. Denn auch dann sollte der Satz gelten: Carpe diem.

Quelle: Westfalen-Blatt

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