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Kölnische Rundschau: Im Zwielicht

Archivmeldung vom 04.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Ein Hoffnungsträger droht zu scheitern. Papst Franziskus gerät im Skandal um sexuellen Missbrauch von Kindern durch Geistliche immer stärker unter Druck. Wen schützt er eigentlich, die Opfer oder die Täter? Diese Frage drängt sich auf - unabhängig von der Rücktrittsforderung des früheren Vatikan-Diplomaten Carlo Maria Viganò. Dessen Schreiben ist mit Vorsicht zu genießen. Wieso etwa konnte der ehemalige Kardinal Theodore McCarrick an der Vorbereitung der letzten Papstwahl teilnehmen, wenn er doch angeblich zurückgezogen in Gebet und Buße leben musste?

Bezeichnenderweise kommen in Viganòs Papier Kinder nur einmal vor - bei der Nennung einer Kommission -, Minderjährige fünfmal und Homosexuelle 17mal. Daher weht der Wind: Homosexualität ist für viele Ewiggestrige das eigentliche Problem, Kindesmissbrauch nur die Folge. Schlimmer kann man dieses Verbrechen kaum verharmlosen.

Nein, es sind andere Vorgänge, die das Verhalten des Papstes ins Zwielicht rücken: die Rückendeckung, die er belasteten Bischöfen in Chile lange gab und US-Kollegen immer noch gibt. Sein Abwarten im Fall des wegen Missbrauchs angeklagten Kardinals George Pell. Das Gefasel über kulturelle Unterschiede, die ein Tribunal für Bischöfe ausschlössen.

Fünf gerade sein lassen und nicht immer in die Ortskirchen reinregieren: Das ist oft gut und richtig - aber nicht, wenn es um die Aufklärung schwerster Delikte geht. Franziskus muss tun, was Franziskus nicht mag: durchgreifen. Man kann nur hoffen, dass es nicht zu spät ist.

Quelle: Kölnische Rundschau (ots) von Raimund Neuss

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