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Westfalen-Blatt: zum Thema Sommerurlaub

Archivmeldung vom 20.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn der Gast nicht schon vom stressigen Alltag urlaubsreif ist, dann sorgen inzwischen immer öfter die äußeren Umstände des Reisens für Schweißperlen und Sorgenfalten, zuweilen sogar Zornesröte auf der Stirn. Die Mär vom Urlaub, der immer billiger wird, wie es die Veranstalter weismachen wollen, glaubt inzwischen niemand mehr, denn am Ende der Saison sind es neutrale Statistiker, die das Gegenteil beweisen: Pauschalreisen kosteten im Juli 2011 im Schnitt 2,9 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Die Miete von Ferienwohnungen erhöhte sich um 2,4 Prozent, und nichts deutet darauf hin, dass sich dieses Jahr etwas daran ändern wird. Für höhere Preise, und das ist das echte Ärgernis, gibt es aber inzwischen durchaus auch mal schlechteren Service. Und daran ist der Kunde nicht ganz unschuldig. Die »Geiz-ist-geil«-Mentalität der Gäste und der Kostendruck in den Unternehmen haben eine Spirale in Gang gesetzt und befeuern sich inzwischen wechselseitig. Ein Ausdruck dessen sind die unterschiedlichen Gepäckrichtlinien und -gebühren beim Fliegen, bei denen Transparenz nicht gewollt ist und gerade Schnäppchenjäger immer öfter zu der Erkenntnis gelangen lässt: Je billiger der Sitzplatz in der Werbung erscheint, desto mehr wird an Servicegebühren und Gepäckkosten kassiert. Der Run auf die vermeintlich billigsten Tickets hat dazu geführt, dass die Konzerne nun auch ihre Pauschalarrangements sekundenaktuell kalkulieren und über spezielle Tochterunternehmen, die so genannten X-Veranstalter, vertreiben. Umbuchen, Stornieren? Fehlanzeige - oder superteuer. Diese sind zudem Vorreiter des papierlosen Verreisens und nerven auch die Reisebüros durch schlechte Erreichbarkeit und fehlende Kulanz. Gleichzeitig wird das Geschäft nun mit aller Macht ins Internet verlagert. Die bisher technisch und taktisch gebotene Zurückhaltung, ja, Angst, den Kunden dort abzuholen, wo er sich am liebsten aufhält - und wenn es am Computer ist - gilt nicht mehr. Die Hochglanzkataloge bekommen Internetlinks für einstimmende Filme. Hotels werden über denselben Weg online ausführlicher präsentiert. Die Revolution für den Vertrieb der Zukunft setzt den Reisebüros die Pistole gnadenlos auf die Brust: Macht mit, oder ihr macht euch bald überflüssig. Und was macht der Reisende? Er wird im Durchschnitt aufgrund der demografischen Entwicklung immer älter und hat inzwischen längst die Erfahrung gemacht, dass Deutschland als Reiseziel Weltklasse ist und in den Feriengebieten gerade die Zahl der sogenannten Schlechtwetterangebote steigt. Und ein Regenrisiko besteht auch auf Mallorca. Was liegt da näher, als auf den technischen Firlefanz zu verzichten, auf den Wetterbericht zu schauen, per Telefon ein Quartier zu buchen, sich bequem ins Auto zu setzen, alles mitzunehmen, wonach einem der Sinn steht und - ganz einfach Urlaub zu machen.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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