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Lausitzer Rundschau: Streitfarbe Lila

Archivmeldung vom 10.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es gab Zeiten, da färbten gestandene Männer ihre Bettwäsche lila, gewöhnten sich den Toilettengang im Sitzen an und übten das Stricken von weiten Pullis, in denen ihre Freundinnen alles Weibliche so gut wie möglich versteckten. Kinder kriegten die Leute trotzdem, damals in den Endsiebzigern, als im Westen der Republik Alice Schwarzers Frauenbewegung marschierte. Man fragt sich allerdings, wie.

Eines dieser Kinder ist jetzt Frauenministerin in einem Kabinett geworden, das von einer Kanzlerin geleitet wird und dessen Vizekanzler schwul ist. Außerdem gibt es eine Regierungspartei namens CSU, die soeben eine Frauenquote beschlossen hat. Wir hören richtig, CSU. Es ist ein Triumph der lila Revolution, doch Undank ist der Welten Lohn. Denn nun distanziert sich dieses späte Kind der Bewegung, Frauenministerin Kristina Schröder. Noch nicht einmal von den damaligen Ideen an sich, sondern nur von den Irrungen, denen üblicherweise jede Bewegung unterliegt. Zum Beispiel von der These, dass man nicht als Frau geboren, sondern von der Gesellschaft zu einer solchen gemacht werde, und auch von der Auffassung, dass heterosexueller Geschlechtsverkehr von Natur aus etwas mit Unterwerfung der Frau zu tun habe. Kristina Schröder hat beides offenbar anders erlebt. So wie die junge Frauengeneration die Themen Karriere, Weiblichkeit und Sexualität, manchmal auch Kinder, insgesamt viel selbstverständlicher vereint, als frühere Frauengenerationen es je konnten und - seitens der Männerherrschaft - durften. Alice Schwarzer fällt es schwer, das zu begreifen, aber die Frauen emanzipieren sich ständig weiter. Im Zweifel auch von ihr.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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