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Börsen-Zeitung: In der Zwickmühle

Archivmeldung vom 12.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für den einst weltgrößten Automobilkonzern General Motors (GM) wird die Zeit, eine Restrukturierung ohne Insolvenzantrag hinzubekommen, knapp. Und damit nimmt auch die Hektik um eine Lösung für die deutsche GM-Tochter Opel zu.

Die Detroiter Noch-Mutter stellt unmissverständlich klar: Bis Ende Mai müsse auch für Opel ein Käufer gefunden sein. Geschickt hat der neue GM-CEO Fritz Henderson dabei gestern den "Schwarzen Peter" nach Berlin geschoben. Wer auch immer als Opel-Retter in Frage komme, er müsse für die deutsche Regierung akzeptabel sein, so Henderson. GM selbst sei an einer künftig minderheitlichen Beteiligung an Opel interessiert.

Der omnipräsente und forsch agierende Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg steckt damit in einer Zwickmühle, denn die Rettung der Autoindustrie ist ja auch in den USA längst zum Politikum geworden. Dass US-Präsident Barack Obama mit Chrysler den kleinsten der früher als "Big Three" bezeichneten US-Hersteller in den Gläubigerschutz nach Chapter 11 schickte, geht gerade auch darauf zurück, dass Obama große Stücke auf die Turnaround-Künste von Fiat-Lenker Sergio Marchionne hält.

Marchionnes Masterplan einer neuen Nummer 2 im Weltautobau aber kann nur funktionieren, wenn Fiat nicht nur auf Chrysler, sondern auch auf Opel bzw. auf die europäischen und eventuell südamerikanischen GM-Aktivitäten zugreifen kann. Kann und wird es die Bundesregierung tatsächlich wagen, einer Übernahme von Opel durch Fiat zu widersprechen?

Die jetzt ins Spiel gebrachte Treuhand-Brückenlösung für Opel mutet wie der verzweifelte Versuch Guttenbergs an, Zeit zu gewinnen, um noch widerstrebende Kräfte wie Opel-Belegschaft und Landeschefs auf Linie zu bringen. Marchionne ist den Deutschen mit der Zusage, auf eine Schließung von Montagewerken hierzulande zu verzichten, weit entgegengekommen. Über die Zeit würden bei Fiat und Opel "nur" 22% der Kapazitäten heruntergefahren, womit sogar auf mögliche Kosteneinsparungen von 250 Mill. Euro verzichtet werde. Selbst GM Europe hatte eingeräumt, über 30% Überkapazität zu verfügen. Bis 2012, so Marchionnes gewiss sehr ehrgeiziger Plan, könnten für Fiat, Chrysler und Opel die wichtigen Plattformen vereinheitlicht werden. Das kann der Zulieferkonzern Magna beileibe nicht bieten.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Peter Olsen)

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