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Börsen-Zeitung: VW greift schnell zu

Archivmeldung vom 24.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Volkswagen stürzt den Kapitalmarkt wieder einmal in Wechselbäder. Vor zwölf Tagen hatten die Vorzugsaktien mit einem Kurssprung auf die Ansage reagiert, dass sich der Konzern nicht nur allein auf eine großvolumige Kapitalerhöhung verlassen, sondern auch eine Wandelschuldverschreibung ins Spiel bringen wolle.

Über beide Instrumente zusammen sollten rund 4 Mrd. Euro mobilisiert werden, soviel, wie für die erste Tranche des Porsche-Erwerbs abgeflossen war. Das Gewicht der einzelnen Komponenten war offen geblieben. Jetzt aber nutzt der Konzern die aktuell günstige Marktlage und fährt schnell allein eine große Kapitalerhöhung ab.

Aber es bleibt dabei: Volkswagen holt sich "nur" etwa 4 Mrd. Euro und nicht, wie zuvor befürchtet, 5 bis 6 Mrd. Euro. Gleichzeitig ist jetzt absehbar, dass bei dem demnächst fällig werdenden Finanzierungsnachschlag wohl die Wandelanleihe ins Feld geführt werden dürfte. Denn die jetzige Anfinanzierung reicht nicht ansatzweise. Das ganze Porsche-Abenteuer samt der Vertriebsgesellschaft Porsche Salzburg kostet gigantische 15,9 Mrd. Euro. Bei einer vorhandenen Nettoliquidität von zuletzt 10,6 Mrd. Euro bleibt für Weiteres - wie etwa die Dauerbaustelle Lkw-Aktivitäten - ohnehin nichts übrig.

Mit der Vorabplatzierung von rund 65% der anstehenden Vorzugskapitalerhöhung - das sind durchgerechnet die Anteile der drei Stammaktionäre Porsche, Land und Katar auf das Gesamtkapital, die ihre Aktien nicht zeichnen wollen - hat Volkswagen sichergestellt, dass die Kapitalerhöhung nicht - so wie 1998 - stecken bleibt. Vermutlich muss dafür ein Abschlag im Angebotspreis akzeptiert werden. Schätzungsweise werden die neuen Vorzüge wohl irgendwo zwischen 60 bis 62 Euro angeboten werden. Am Freitag wissen wir mehr, auch ob wirklich 65 Millionen Vorzüge verkauft werden müssen.

Es war ja die Hauptsorge, dass VW eine Unzahl gering bewerteter Vorzüge auf den Markt werfen muss, um die notwendigen Mittel für die Porsche-Übernahme zusammenzukratzen. VW begründet die Kapitalerhöhung erneut mit der Notwendigkeit eines guten Ratings, da der Konzern jedes dritte neue Fahrzeug selbst finanziert. Aber auch Renault oder PSA haben bekanntlich keinerlei Schwierigkeiten, ihre Finanztöchter zu refinanzieren, obwohl diese längst mit Ramschstatus unterwegs sind.

Quelle: Börsen-Zeitung

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