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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Breitband-Internet für alle

Archivmeldung vom 07.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Internet verbindet mehr als 1,2 Milliarden Menschen. 68 Prozent der Deutschen haben Zugang zum Netz. Das weltumspannende Computernetzwerk ist der Motor von Veränderungen, die in ihren Auswirkungen auf viele Teile des gesellschaftlichen Lebens mit der Erfindung des Buchdrucks vergleichbar sind - nur dass diese Entwicklung ungleich dynamischer verläuft.

Inzwischen werden nicht mehr nur Bilder und Buchstaben über das Internet transportiert. Man telefoniert (Voice over IP) oder schaut sogar Fernsehen (IP-TV) über das Netz. Jetzt reden alle vom Web 2.0, dem Mitmachinternet. Der Nutzer ist nicht länger nur Konsument, sondern produziert auch eigene Inhalte: Videos für Youtube & Co., Meinungen in Foren und Blogs, Bewertungen auf Kundenportalen. Voraussetzung für Ausflüge in die schöne, neue Welt des Internets ist eine gut ausgebaute Datenautobahn mit genügend Spuren für den schnell anschwellenden Verkehr. Aber nicht alle, die wollen, können Gas geben. Fünf Millionen Menschen in Deutschland sind bestenfalls auf der Kriechspur unterwegs. Weiße Flecken auf der Breitband-Landkarte gibt es besonders in den Randgebieten von Städten und in ländlichen Regionen - auch in Ostwestfalen-Lippe. Bis 2010 sollen sie getilgt sein. Das jedenfalls ist der Wille der Bundesregierung, die dafür auch tief in die Tasche greift und Mittel aus einem Konjunkturpaket bereitstellen will. Erste Beratungen zwischen Regierung und Telekom-Branche sind jedoch ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Die Wettbewerber der Telekom fürchten - sicher nicht zu Unrecht -, dass der Exmonopolist seinen Vorsprung auf Staatskosten ausbauen könnte. Breitbandzugänge werden in Deutschland oft mit DSL-Anschlüssen gleichgesetzt, die Bundesregierung hält eine Übertragungsgeschwindigkeit von einem Megabit (eine Million Bit) pro Sekunde für ausreichend. Um alle Möglichkeiten (Internet, VoIP, IP-TV) nutzen zu können, sind allerdings sechs Megabit eher angemessen. Sich mit weniger zufrieden zu geben, hieße, in eine auch kurzfristig nicht zukunftssichere Technik zu investieren. Glasfasernetze versprechen mittlerweile Datenraten von 50 Megabit pro Sekunde. Dem Ausbau dieser Netze sollte unbedingt Vorrang eingeräumt werden. Dazu gilt es, in der Fläche alle Alternativen auszuloten: Fernsehkabel (in den USA das führende Breitbandvehikel), Funknetze und die schnellen UMTS-Mobilfunknetze sowie Techniken wie Powerline, die Datenübertragung über das Stromkabel. Die Mittel aus dem Konjunkturpaket sind als Investition in die Infrastruktur der Informationsgesellschaft gut angelegt. Der Breitbandausbau darf nicht am Konkurrenzkampf der Konzerne scheitern. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass das Geld nicht in veraltete Technik investiert wird und die beteiligten Unternehmen an einem Strang ziehen. Den Hebel dafür hat die Politik: die Milliarden aus dem Konjunkturpaket.

Quelle: Westfalen-Blatt

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