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Schwäbische Zeitung: Ein neuer Tag, ein neues Glück

Archivmeldung vom 21.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vielleicht kann ja Goethe das Lebensgefühl vieler Menschen in Süddeutschland erhellen? "Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen", hat der Dichter einst geschrieben. Anders lässt sich kaum erklären, warum gerade die Württemberger nach einer neuen Studie vergleichsweise unzufrieden mit ihrer Arbeit, dem Einkommen und der Wohnsituation daheim sind.

Denn der durchschnittliche Vorpommer oder Pfälzer kann von den Bedingungen am Bodensee oder in Oberschwaben nur träumen: Fast jeder, der will, hat hier Arbeit. Der Lohn liegt meist deutlich über dem, was es anderswo in Deutschland gibt und die Jobs sind ziemlich sicher. Mehr Menschen leben im eigenen Heim, haben mehr Sport- und Freizeitmöglichkeiten als im Norden, Westen oder Osten der Republik. Kein Wunder, dass der Rest der Deutschen so gern bei uns Urlaub macht oder hier leben möchte.

Diese harten Kriterien haben die Forscher des Institutes Allensbach in ihrer repräsentativen Befragung als Glückbringer herausgefunden. Warum machen sie so viele Menschen bei uns im Süden nicht zufriedener? Da verstehen auch die Experten vom Bodensee ihre Nachbarn nicht so recht. So bleibt nur Goethes These von den "schönen Tagen". Die deckt sich übrigens auch mit Erkenntnissen internationaler Studien. Bewohner aus Ländern, in denen zuweilen Hunger, Krieg oder Naturkatastrophen wüten, sind demnach oft mit ihrem Leben zufriedener als wir Wohlstandsbürger. Weil sie wissen, was wirkliches Unglück ist?

Niemand möchte manchen ach so unglücklichen Süddeutschen derartige Schicksalsschläge wünschen. Eine Rundreise mit offenen Augen durch das Ruhrgebiet oder die Uckermark verhilft womöglich auch schon zu besserer Stimmung - nicht zuletzt, weil sie dort so vielen begegnen können, die zufrieden mit Arbeit und Wohnumfeld sind. Vielleicht ist denen dort ein anderes Goethe-Wort bewusster: "Der Mensch erfährt, er sei auch wer er mag, ein letztes Glück und einen letzten Tag."

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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