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Westdeutsche Zeitung: Borussia Mönchengladbach vor der Jahreshauptversammlung

Archivmeldung vom 28.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Marketing-Abteilung von Borussia Mönchengladbach darf sich entspannt zurücklehnen. Der Verein bewirbt sich aus sich heraus. Mal mehr, mal weniger glanz-, aber stets geräuschvoll. Kaum ist dem Fußball-Personal die Rettung gelungen, schon entscheidet sich das Schicksal des Vereins auf der Jahreshauptversammlung ein zweites Mal. Zumindest das der handelnden Personen, die Trainer und Sportdirektoren holen und wieder feuern, den Verein runderneuern oder eben auch nicht - und am Ende doch wieder nur am Tabellenstand gemessen werden. Gladbach ist gerettet, also alles in Ordnung im Fohlenland?

Mitnichten. Zwei oppositionelle Gruppen rütteln am Thron des seit 2004 regierenden Präsidenten Rolf Königs, weil die Borussia dessen Versprechen von einst zufolge längst europäisch spielen müsste. Stattdessen: Steter Abstiegskampf, Trainer-Entlassungen, Frust und Fan-Leid. Wie in Frankfurt, wie in Stuttgart, Hamburg oder Köln formiert sich der Widerstand von unten gegen die Kräfte ganz oben. Ein Fußball-Bundesligist führt zwar Umsätze wie ein mittelständisches Unternehmen, ist in seinem emotionalen Potenzial aber mit nichts zu vergleichen. Wer den Klub liebt, will mitreden. In Gladbach könnte das möglich werden: Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit würden entscheidende Posten durch dann beschlossene Satzungsänderungen künftig von den Mitgliedern bestimmt.

Aber will man das - ganz abgesehen von den präsentierten Alternativen wie Horst Köppel und Stefan Effenberg - wirklich? Emotionalität ist selten ein guter Ratgeber bei Erfolg versprechenden Entscheidungen. Das gilt im Leben wie im Fußball. In Köln arbeitet Sportdirektor Volker Finke derzeit daran, dem FC ein Stück dieser Emotionalität zu rauben. Weil Klüngel und Kult den Verein nicht voran, sondern abwärts geführt haben. Die Bundesliga beweist regelmäßig, dass Professionalität wichtiger ist als Vereinsidentifikation, im besten Fall das eine im anderen aufgeht. Und dass sich Bewertungen langfristiger Konzepte von aktuellen Tabellenständen freimachen sollten. Wem der Fan diese Sicht auf die Dinge zutraut, den sollte er unterstützen. Mitreden könnte dann auch vertrauen heißen. 

Quelle: Westdeutsche Zeitung (ots)

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