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RNZ: Türkei am Scheideweg

Archivmeldung vom 29.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Türkei befindet sich in eine äußerst kritischen Phase. Die politische Lage hat sich in den zurückliegenden Monaten extrem aufgeheizt. Die Regierung setzt ihre Angriffe auf Kurden im Nordirak fort, die Untergrundgruppe "Ergenekon" soll in den vergangenen Wochen den Umsturz der islamisch-konservativen Regierung geplant haben, welcher zudem aufgrund ihrer islamischen Politik ein Verbot droht.

Jetzt der Anschlag in Istanbul. Auch wenn es nahe liegen mag: Die Lage ist zu unübersichtlich, um reflexartig die PKK für die beiden Bomben verantwortlich machen zu können. Denn es wäre nicht das erste Mal, dass Strippenzieher im Hintergrund - Militärs, Geheimdienstler, Polizei - meinen, das laizistische Erbe Kemal Atatürks verteidigen zu müssen und auch nicht davor zurückschrecken, dafür drastische Mittel anzuwenden. Warum also die derzeitige Schwäche der AKP-Regierung nicht nutzen, um einer neue Militärdiktatur den Weg freizubomben? Solange die Täter noch nicht bekannt sind, bleibt dies freilich Spekulation. Gleichwohl zeigen die Entwicklungen: Trotz des anhaltenden Wirtschaftsbooms, trotz der Annäherung an die EU brodelt es unter der Oberfläche der Gesellschaft gewaltig. Die Türkei befindet sich - einmal mehr - an einem Scheidepunkt und es ist nicht zu erkennen, wie die unterschwelligen Konflikte eingehegt werden könnten.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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