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Allgemeine Zeitung Mainz: Zwei Seiten

Archivmeldung vom 16.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie schnell sich die Zeiten ändern: Der Preisauftrieb von 2,6 Prozent, der jetzt von den Bundesstatistikern aus Wiesbaden für 2008 bekanntgegeben wurde, ängstigt uns nicht, denn er ist Schnee von gestern.

Schon im Dezember war die Inflationsrate auf erträgliche 1,1 Prozent gesunken, und zwar aus den gleichem Grund, aus dem sie zu Jahresbeginn 2008 so explodiert war, den Kosten für Energie. Vor allem Öl und Benzin sind derzeit so billig wie lange nicht mehr. Dies ist aber auch ein verlässlicher Beleg für die Rezession, in die wir geraten. Der Abwärtstrend belegt nämlich, wie stark die Nachfrage der Wirtschaft schon weggesackt ist. Doch die Entwicklung hat auch ihr Gutes: Niedrige Preise für Öl und Benzin sind nämlich eine kräftige Konjunkturspritze, denn sie entlasten die Wirtschaft auf der Kostenseite erheblich und stärken so in der aktuellen Krise die Widerstandskraft der Unternehmen. Diese können sich so weitaus länger an ihre Zusagen halten, trotz Rezession so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Genau darauf wird es dieses Jahr ankommen, und zwar nicht nur für den einzelnen Arbeitnehmer. Denn wer als Unternehmer jetzt durchhält, hat am Ende des tiefen Tals beste Chancen, wettbewerbsfähiger zu sein als je zuvor. Diese Einschätzung hört man derzeit nicht etwa aus der Politik, sondern mitten aus der Wirtschaft. Solches Selbstvertrauen kommt nicht von ungefähr, denn die meisten deutschen Unternehmer haben in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht. Was für den globalen Wettbewerb gut ist, wird sich jetzt als probates Mittel gegen die Krise erweisen, lautet die Botschaft.  Sie kommt von denen, die wissen, wovon sie sprechen, deshalb hat sie Gewicht.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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