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Mittelbayerische Zeitung: Ein Dammbruch

Archivmeldung vom 24.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kaum ist der Dioxin-Skandal ausgestanden, droht jetzt die nächste Episode um verunreinigtes Tierfutter. Zwar geht es dieses Mal nicht um giftige chemische Stoffe, sondern um gentechnisch veränderte Organismen. Doch wie diese letztendlich auf den Menschen wirken, kann keiner wissen. Denn die EU hat beschlossen, sich bei der Risikoanalyse auf Drittstaaten zu verlassen.

Dass künftig geringfügige Rückstände nicht zugelassener genetisch veränderter Pflanzen in Futtermittelimporten erlaubt sind, stellt einen Dammbruch dar. Es ist der Beginn der Verunreinigung der Lebensmittelkette. Das Verhalten könnte widersprüchlicher nicht sein: Zuhause vertreten EU-Staaten wie Deutschland oder Österreich öffentlichkeitswirksam eine strikte Anti-Gentech-Linie, in Brüssel stimmen sie hinter verschlossenen Türen dafür. Die Ausrede "Das haben die bei der EU so beschlossen" wird spätestens im nächsten Wahlkampf zu hören sein. Gewinner dieses Schauspiels ist die Futtermittel- sowie die Gentechnikindus-trie. Die Verbraucher hingegen schauen in die Röhre. Denn ihre mehrheitliche Ablehnung gegenüber Genmais und Co. wird mit der Aufweichung der Nulltoleranz einfach missachtet. Und auch die Wahlfreiheit, die jeder Konsument haben muss, wird Stück um Stück ausgehebelt. Es hat nichts mit Schwarzmalerei zu tun, wenn Umweltverbände vor weiteren Schritten warnen. Denn Fakt ist, dass der beschlossene Verordnungstext auch eine Öffnungsklausel für minimale Verunreinigungen in Lebensmitteln vorsieht. Es ist nach diesem Votum also nur noch eine Frage der Zeit, bis Gentech-Spuren in der Nahrungsmittelproduktion erlaubt sind.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung

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