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Westdeutsche Zeitung: Vorwahlen in den USA

Archivmeldung vom 03.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vor wenigen Monaten hätte niemand geglaubt, dass heute von dem vielleicht offensten Rennen in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen die Rede ist. Es galt als sicher, dass sich bei den Demokraten Hillary Clinton dank ihrer Erfahrung souverän durchsetzen und als klare Gesamtfavoritin den Kampf mit einem republikanischen Kandidaten aufnehmen würde.

Aussichtsreichster Anwärter unter den Republikanern war im Herbst noch Rudy Giuliani, der nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als Bürgermeister von New York um seine Person einen Heldenmythos aufbaute, der ihn ins höchste politische Amt katapultieren sollte. Doch binnen kurzer Zeit hat sich das Blatt dramatisch gewendet. Hillary wird nach acht Jahren als Präsidentengattin und sechs Jahren im US-Senat zu Recht die meiste fachliche Kompetenz bescheinigt. Doch sollte sie am 4. November als erste durchs Ziel kommen, dann hätten seit 1988 bis mindestens 2012 zwei Familien, nämlich die Bushs und Clintons, die Macht in Washington ununterbrochen unter sich ausgemacht. Hillary wäre zwar die erste Frau im Präsidentenamt, gleichwohl stellt sie Kontinuität dar. Dabei sehnen sich Amerikas Wähler vielmehr nach einem Wechsel an der Regierungsspitze. Für die Wachablösung könnte der relative politische Neuling Barack Obama sorgen. Ebenso sensationell wie der erste afro-amerikanische Präsident wäre die Wahl des ersten Mormonen, nämlich Mitt Romney, oder des erzkonservativen früheren Gouverneurs von Arkansas, Mike Huckabee. Das größte Versäumnis der Demokraten war es bisher, dass sie aus dem freien Fall der Republikaner in den Wählerumfragen, der hauptsächlich durch den Irakkrieg ausgelöst wurde, kein Kapital schlagen konnten. Die Abstimmung in Iowa wird den Siegern zwar frischen Schwung geben, muss aber keineswegs einen Trend darstellen. Schließlich landete Bill Clinton 1992 in Iowa hoffnungslos abgeschlagen auf dem vierten Platz, feierte aber ein Dreivierteljahr später einen souveränen Durchmarsch gegen George Bush senior. Bereits nächsten Dienstag in New Hampshire, wo die Wähler liberaler sind als im konservativen Iowa, werden die Karten wieder neu gemischt.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Peter de Thier)

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