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Mindener Tageblatt: zur Natur- und Technikkatastrophe in Japan

Archivmeldung vom 12.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dass der Planet Erde für die ihn bewohnenden Arten ein lebensgefährliches Pflaster sein kann, verdrängt vor allem der moderne Zivilisationsmensch gern. Nicht, dass es ihm an Erkenntnissen oder Informationen darüber mangeln würde: Allein ein Durchblättern der Zeitungsausgaben der vergangenen Wochen zeigt, wie instabil an vielen Stellen des Globus die dünne Kruste über kochendem Kern ist, auf der sich das Leben eingerichtet hat.

Das Monsterbeben in Japan mit anschließendem Tsunami übertrifft die "üblichen" Naturkatastrophen, an die sich der regelmäßige Medienkonsument gewöhnt zu haben glaubt, jedoch bei Weitem. Das hat neben der in der Geschichte bisher nicht gekannten Wucht des Schlages natürlich auch damit zu tun, dass eine dicht siedelnde, moderne High-Tech-Zivilisation wie die Japans deutlich mehr Angriffsfläche für die zerstörerische Kraft der Physik bietet als andere Weltregionen. Zwar haben die Japaner im Lauf ihrer Geschichte mit wiederkehrenden Erderschütterungen zu leben gelernt und sich, etwa im Bauwesen und im Zivilschutz, vorbildlich darauf eingestellt. Deshalb sind die Opferzahlen von gestern, wie immer sie auch letztlich ausfallen werden, vermutlich deutlich geringer als sie in weniger vorbereiteten und gerüsteten Siedlungsgebieten gewesen wären. Dennoch ist Japan damit vor Tod und Chaos mitnichten gefeit. Vielmehr sorgt sein hoher Entwicklungsstand für zusätzliche Risiken. Das zeigt die zeitweise drohende Kernschmelze in einem der Atomreaktoren, die vom Beben zur Notabschaltung gezwungen wurden. Noch ist das Ausmaß der Katastrophe in Japan gar nicht absehbar, ist die Zahl der Opfer vorläufig und der Schaden nicht im Entferntesten abzuschätzen. Noch ist auch die Gefahr eines Super-Gaus nicht gebannt. Und selbst wenn es diesmal gelingen sollte - was wird beim nächsten Beben sein? Dass es solche geben wird, steht fest, nicht nur in Japan, sondern auch anderswo. Der Mensch neigt dazu, diese Gewissheit auszublenden. Warum sonst baut er in hoch gefährdeten Weltgegenden Kernkraftwerke?

Quelle: Mindener Tageblatt

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