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Börsen-Zeitung: Wir waren nicht dabei

Archivmeldung vom 26.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Coming-out der Partylöwen hat begonnen. "Ich war dabei", bekennt als Erster FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher im Stil einer strafbefreienden Selbstanzeige und macht schon mal Amnestiegründe geltend: "Niemand schien betrunken. Es wurde nicht getanzt. Petra Roth erwähnte Goethe." Ob das als Entschuldigung reichen wird?

Es ist höchste Zeit, wenn nicht schon zu spät für Geständnisse. Die Liste von Josef Ackermanns Freunden macht eh längst die Runde. Da wäre Leugnen zwecklos. Der Verfemung durch SPD, Die Linke und andere Randgruppen, die ebenso wie wir - Achtung, EU-Kommission, flagranter Verstoß gegen die Antidiskriminierungsrichtlinie! - nicht dabei sein durften, entkommt nur noch, wer in schonungslosem Selbst-Outing bekennt, notorischer Fetenfan zu sein und dieser Einladung der Bundeskanzlerin Folge geleistet zu haben.

Während die Gästeliste inzwischen ein öffentliches Gut ist, bleibt eines der letzten großen Geheimnisse der Menschheit vorerst unenthüllt: die Speisekarte. Würstchen und Sauerkraut kann es nicht gegeben haben, dieses Menü bekommt dem Deutsche-Bank-Chef bekanntlich nicht, und hätte es in Berlin schon im April 2008 einen einschlägigen Vorfall gegeben, wäre es der Zeitung mit den großen Buchstaben und ihren Millionen Lesern nicht verborgen geblieben - ist doch Springer-Boss Mathias Döpfner einer der 25 Freunde. Als gesichert darf indes gelten, dass es zum Dessert Bananen gab. Wie sonst hätte eine informelle rot-rote Koalition am Dienstag unterstellen können, BRD stehe für Bananenrepublik Deutschland?

Dies alles hat nun überhaupt nichts mit den Untiefen des Sommerlochs zu tun. Es sind vielmehr bedeutungsschwangere Fragen, denen der Haushaltsausschuss des Bundestages an diesem Mittwoch nachgehen muss. Ob die Abgeordneten den famosen Trick der Kanzlerin durchschauen und ihn kurz vor der Wahl zum Nachteil der Opposition publik machen werden? Und wird Ackermann spitzkriegen, wie übel ihm die Eventmanagerin Angela Merkel mitgespielt hat? Erst den Chef der Deutschen Bank mit einem Geburtstagsessen für Friends&Family einlullen, um ihm dann fünf Monate später in einer dramatischen Septembernacht für die Rettung der Hypo Real Estate - O-Ton Ackermann - "noch 1,5 Mrd. Euro mehr herauszupressen"!

Die Party bei Angie war ein teurer Spaß für Ackermann und gleichsam das große Los für die Steuerzahler.

Quelle: Börsen-Zeitung

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