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Westfalen-Blatt: zur Weltbevölkerung

Archivmeldung vom 31.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Folgt man der UNO, so wird die Weltbevölkerung an diesem Montag auf sieben Milliarden Menschen anwachsen. Bis 2050 sollen es dann 9,5 Milliarden werden. Das ist eine gigantische Zahl. Es versteht sich, dass diese rasante Entwicklung die Wirtschaft, Sicherheit, Umwelt und Sozialstruktur unserer Erde beeinflusst. Die Bevölkerungsexplosion ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit.

Hierbei fällt auf, dass die Bevölkerung auf den Kontinenten unterschiedlich schnell wächst. Asien hat heute schon die meisten Menschen (60 Prozent), gefolgt von Afrika (15 Prozent) und Europa (zehn Prozent). Afrika wächst am schnellsten. Hier wird die rapide Verstädterung zum Problem: In Lagos, Accra, Nairobi oder Kinshasa nehmen die Elendsviertel überhand. Wasser- und Energieknappheit, Armut, Kriminalität und Seuchen sind die Folge. Ähnliches droht den Megastädten in Indien, Bangladesch, Pakistan, Brasilien oder auf den Philippinen. Die rapide Urbanisierung, so meinen Kritiker, habe einen »Planeten der Slums« geschaffen. Tagelöhner, Straßenhändler und Kleinkriminelle kämpfen zunehmend in den Elendsvierteln ums Überleben. Die Ärmsten werden in die gefährlichsten Gegenden abgedrängt, während sich die Reichen abschotten und in »bewachten Siedlungen« wohnen. Dieser fatale Trend lässt sich nur stoppen, wenn massiv in die soziale und materielle Infrastruktur der Großstädte investiert wird. Dies würde auch die Jugendarbeitslosigkeit verringern. Die Ernährung ist das nächste Problem: Neue landwirtschaftliche Nutzflächen werden knapp, das Wasser geht aus, und Dünger werden zunehmend wirkungslos. Obendrein hängt die Versorgungslage auch von der Geburtenrate ab, und die zeigt sich äußerst unterschiedlich: Während die Geburtenraten in Nigeria, Uganda, Afghanistan oder Bangladesch »explodieren«, bleiben sie in anderen Ländern fast stehen - zum Beispiel in Italien, Taiwan, Japan und Deutschland. Extrem niedrige Bevölkerungszuwächse sind dabei ebenso fragwürdig wie besonders hohe Geburtenraten: In Ländern mit niedrigen Geburtenraten müssen immer weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter immer mehr Alte ernähren. Die Vergreisung der wohlhabenden Länder belastet die junge Generation. Auch China wird durch die Ein-Kind-Politik vergreisen, so dass dort die Ära der Billiglohnarbeit zu Ende geht. Somit wird klar: Reiche Länder brauchen mehr, arme weniger Kinder. Die UNO schätzt, dass im Jahr 2100 etwa 87 Prozent der Weltbevölkerung in Entwicklungsländern leben werden. Die hohen Geburtenraten sind dabei das größte Problem. Eine effektive Familienplanung täte somit not, um die Bevölkerungsexplosion zu drosseln. Denn nur, wenn weniger Kinder in den Entwicklungsländern geboren werden, könnten dort Armut, Hunger und Kriminalität deutlich verringert werden. Geburtenkontrolle und Familienplanung sind somit kein Luxus in der Dritten Welt - sie sind eine notwendige Überlebensstrategie.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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