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Westdeutsche Zeitung: EU will den CO2-Ausstoß bei Neuwagen drastisch senken

Archivmeldung vom 20.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Geister, die Angela Merkel während ihres halbjährigen EU-Vorsitzes in Brüssel gerufen hatte und die ihr den Titel der "Klimakanzlerin" eingebracht haben, wird sie jetzt offenbar nicht los. Die EU-Bürokraten haben auch ohne ihre Hilfe weiter gearbeitet und präsentieren Deutschland einen Klimaschutzplan, der Milliarden-Strafgelder für abgasstarke Neuwagen vorsieht.

Die deutschen Premiumhersteller - Porsche, Mercedes, BMW und Audi - könnten bei den strikten CO2-Werten ihre derzeitige Produktion glatt einstellen. Zu hohe Preise und die Strafprämien würden den Nobelauto-Sektor kaputt machen. In Frankreich und Italien sieht das anders aus. Renault Clio und Fiat Panda erfüllen bereits heute mit Leichtigkeit die Grenzwerte. Gleiches gilt für die Asiaten, die Europas Märkte aufrollen könnten. Trotz des allgemeinen Aufschreis in der deutschen Automobilindustrie muss die Frage erlaubt sein, ob große Teile ihrer gestrigen Diskussionsbeiträge nicht auch Panikmache sind. Mit freiwilligen Vereinbarungen kommt man in diesem lobbystarken Industriezweig nicht weiter. Die Politik muss klare Vorgaben machen, möglichst gleichzeitig auch realistische. Die ersten Katalysatoren in heutigen Autos sind nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Druck der Käufer eingebaut worden. Allerdings wurde dabei von der Politik "erzieherisch" besser gehandelt - es wurde nicht mit Strafen gedroht, sondern es wurden Anreize über Steuernachlässe geschaffen. Einen ähnlichen Weg könnte man auch beim Thema CO2-Ausstoß gehen. Was Brüssel gestern auf den Tisch gelegt hat, ist jedenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss und deutet stark auf eine gewollte Bevorzugung von Frankreich und Italien hin, die sich überwiegend in den unteren Klassen tummeln. Auch die mögliche Verwässerung von Schadstoff-Ausstößen bei Premium-Herstellern durch Allianzen mit Kleinwagen-Herstellern in aller Welt, durch die dann die hohen Werte auf Durchschnitt gesenkt werden können, ist mehr ein schlechter Witz. Das ist ein Fusionsprogramm für die Autobranche und kein Klimaschutzprogramm. Die Verantwortlichen müssen also noch mal richtig ran und ihre Hausaufgaben machen. Tendenziell sollte CO2 auf deutschen Straßen aber deutlich weniger werden.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Ingo Faust)

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